Bevölkerung zeigte viel Verständnis

OBSTEIG, LEUTASCH, REITH b. S. Uafl.

So mancher, der vergangene Woche auf dem Mieminger Plateau spazieren ging, staunte nicht schlecht. Überall traf er auf Bundesheerfahrzeuge, Zelte, Soldaten und sogar Hubschrauber, denn das Seefelder Plateau war Ort der diesjährigen Herbstübung des Österreichischen Bundesheeres. Etwa 1100 Soldaten hatten sich zu diesem Zwecke über das ganze Seefelder Plateau verteilt.

Eine Besonderheit war diesmal ein Feldflugplatz in Obsteig. Ein Hubschraubergeschwader hatte zu Übungszwecken alle Milizsoldaten auf das Seefelder Plateau geflogen. Wegen der erwarteten Beschwerden der Bevölkerung hatte das Militärkommando Tirol eine Kummernummer eingerichtet. ,,Aber aus dem Oberländer Raum“, teilt Presseoffizier Major Oskar Heel erfreut mit, „erhielten wir keine Reklamationen. Auch sonst war die Resonanz kleiner als erwartet.“

Manöversplitter aus dem Oberland:

Eine neunzigjährige Bäuerin aus Gschwend verdankt dieser Übung ihr Leben. Nach einem Schlaganfall zeigten Kompaniearzt Dr. Elmar Innauer und Sanitätssoldaten vom Hubschraubergeschwader ihr ganzes Können und retteten der Bäuerin das Leben.

Die fünf Milizärzte des Jägerbataillons 22 hatten zu diesem Manöver im Oberland Notarztausrüstung um 60.000 Schilling aus privaten Beständen mitgenommen, da Notarztkoffer beim Bundesheer bislang fehlen.

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Quelle: TA 23.10.1992 - Maria Hörmann

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