Abgestuftes NATO-Vorgehen -Befehlsgewalt bei General Wesley Clark
Nach der Anordnung von Luftangriffen gegen serbische Ziele zog die NATO eine Streitmacht von mehr als 400 Kampfflugzeugen sowie einem Dutzend Schiffe zusammen.
BRÜSSEL (TT). Serbische Stellungen sollten in mehreren Wellen angegriffen werden. Mit Marschflugkörpern (Cruise Missiles) würden von B-52-Langstreckenbombern oder von US-Kriegsschiffen aus zunächst Flugabwehr und Radarstellungen in Serbien zerstört, um Präsident Milosevic zum Einlenken zu bringen.
Amerikanische Tarnkappen-Kampfflugzeuge sollen dann auf serbische Militärflughafen und mobile Luftabwehr· und Raketenstellungen zielen. Militärische Einsatzzentralen, Munitions- und Waffenlager sowie Nachrichtenanlagen der Militärs, vor allem auch nahe der Hauptstadt Belgrad, waren anschließend das Ziel der B-52-Bomber, die von Großbritannien aus eingreifen. Dabei sollen auch Jagdbomber eingesetzt werden. Schließlich sieht die Planung vor, gegebenenfalls militärische Einrichtungen der Serben an der Grenze zum Kosovo zu zerstören.
Die Befehlsgewalt für den NATO-Einsatz liegt beim Oberkommandierenden für Europa, General Wesley Clark. Er ist Absolvent der Militär-Akademie West Point. Danach studierte er Politik, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften an der britischen Universität Oxford.
Seine einschneidendste Erfahrung als junger Mann dürfte wohl der Vietnamkrieg gewesen sein. Als lnfanteriesoldat wurde Clark im Kampf verwundet. Genau wie Präsident Bill Clinton wuchs Clark in Little Rock im amerikanischen Bundesstaat Arkansas auf. Die beiden Männer begegneten einander jedoch erst viel später. Als Bosnien-Berater Präsident Clintons trug Clark zum Abschluss des Dayton-Abkommens bei, mit dem der von 1992 bis 1995 dauernde Bürgerkrieg in Bosnien beendet wurde.
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