Frauenweihen geht weiter

Die Priesterinnen während lhrer Weihe auf einem Donauschiff am Samstag Vormittag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Scharfe Kritik der Amtskirche – Priesterinnen wollen auch Sakramente spenden

Frauenweihen gehen weiter

Romulo Braschl mit den von Ihm geweihten Priesterinnen

Eine zweite Weihe durch einen amtierenden rö­misch-katholischen soll die Weihe von sieben Frauen formell ab­sichem.

LlNZ (TI, APA). Den Na­men des Bischofs, sowie Ort und Zeit der zweiten Weihe werde man nicht bekannt­geben, so die Priesterinnen bei einer Pressekonferenz im Anschluß an ihre Weihe am Samstag Vormittag.

Die erste Weihe wurde von Monslgniore Romulo Braschi und Ferdinand Re­gelsberger vorgenommen. Vier Deutsche, zwei Öster­reicherinnen und eine US­ Amerikanerin sehen sich als ,,echte“ Priesterinnen der rö­misch-katholischen Kirche. Sie hätten vor, ihre priester­lichen Funktionen; wie etwa die Feier der Eucharistie, aus­zuüben, wenn man sie da­rum bitte.

Zweifel über Gültigkeit

Romulo Braschi ist ein in Argentinien geborener ehemaliger Priser der römisch-katholischen Kirche und jetzt Bisch einer „katholisch-apostolischen charismatischen Kirche Jesus König“. Er hat nach eigenen Angaben das Recht zu weihen, da er in der auf Petrus zurückgehenden „apostolischen Nachfolge“ stehe.

Seitens der Amtskirche wurde wie schon vor der Weihe betont, dass diese nach dem Kirchenrecht ungültig sei und automatisch die Exkommunikation (Ausschluss)  aus der Kirche nach sich ziehe.

Die geweihten Priesterinnen sprachen auf einer Pressekonferenz nach der Weihe von der „ersten Reformation der Kirch im dritten Jahrtausend“. Man habe bewusst gegen das Recht der römisch-katholischen Kirche verstoßen, und stehe damit auch in einer Art Tradition: Schon Jesus habe sich über die Vorschriften der jüdischen Hohepriester hinweggesetzt. Und auch die Reformation durch Martin Luther sei vergleichbar vonstatten gegangen. Man wolle aber keine Spaltung der Kirche, betonten die Priesterinnen, von denen zwei Doktorinnen der Theologie sind.

Dialog statt Spaltung

Die deutsche Priesterin Gisela Forster sagte: „Wir kämpfen nicht gegen die Kirche, sondern gegen jenen Paragraphen ———————————- auf Männer beschränkt.“
Es gebe auch schon weitere Anfragen von Frauen aus Europa und Afrika, die geweiht werden möchten.

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Quelle: Tiroler Tageszeitung, Tagesspiegel Nr. 150

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