GIobaler Umweltschutz liegt noch in weiter Ferne

3.6., Rio de Janeiro. Auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung – dem größten Gipfeltreffen der Geschichte – beraten etwa 100 Staatschefs und 3000 Diplomaten aus 170 Ländern über die brennendsten Umweltprobleme. Die Staaten der Welt versuchen zwar erstmals, globale Probleme vereint zu lösen, die Ergebnisse bleiben jedoch hinter den Erwartungen von Umweltschützern zurück.
Die wichtigsten Dokumente der Konferenz bieten vor allem Orientierungshilfen und haben wenig bindenden Charakter: In der »Deklaration von Rio« werden Leitlinien für den Umweltschutz und entwicklungspolitische Grundsätze formuliert. Die sog. Agenda 21 beinhaltet Regeln für die Nutzung der natürlichen Ressourcen. 140 Länder unterzeichnen die Klimaschutzkonvention, die eine Verringerung der weltweiten Kohlendioxidemissionen auf den Stand von 1990 vorsieht. Die Festlegung eines Zeitpunkts scheitert jedoch am Einspruch der USA, deren destruktive Haltung kritisiert wird.

Die Industriestaaten sitzen in Rio als Umweltsünder auf der Anklagebank. Unter ihrem übermäßigen Konsum und Energieverbrauch leiden alle, da die Folgen von Wasser- und Luftverschmutzung grenzüberschreitend sind. Allein die USA waren 1991 für rd. 23% des weltweiten Ausstoßes von Kohlendioxid verantwortlich, eines der sog. Treibhausgase, die zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen. Die Klimaveränderung würde vor allem in Entwicklungsländern zu Dürren, Ernteeinbußen und Hungersnöten führen ( …. 15. 5./S. 44).

Ohne finanzielle Unterstützung der Reichen können die Entwicklungsländer sich nicht am Umweltschutz beteiligen. Prognosen besagen, daß der Energieverbrauch in diesen Staaten sich bei zunehmender Industrialisierung und schnell wachsender Bevölkerung bis 2005 um 95% erhöht. Die Industriestaaten einigen sich in Rio darauf, ihre Entwicklungshilfe auf 0,7% des Bruttosozialprodukts zu erhöhen. Außerdem wollen sie umweltfreundliche Technologien bereitstellen, die Umweltbelastungen reduzieren. Über einen Zeitpunkt können sie sich angesichts leerer Staatskassen jedoch nicht einigen.

Proteste gegen George Bush in Rio. Der US-Präsident, der sich mitten im Wahlkampf ( …. 3. 11./ S. 106) befindet, weigert sich aus wirtschaftlichen Erwägungen, das Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt zu unterzeichnen .

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Quelle: Gemeinde Obsteig, Zeitungsartikel

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