„Ein ästhetischer Mensch“, „ein feiner Kerl“, „einer mit Persönlichkeit“, „hart aber herzlich“, „ein fescher Bursch“, so hört man über ihn reden.
Nicht alle Tage trifft man Menschen wie Heinz Sanders. Er hat viel gesehen, seine Träume definiert und sein Leben gestaltet in einer Zeit ohne Startkapital. Er ist gewachsen mit Rücksicht auf andere und mit Hilfe seiner Frau Luise. Die beiden ergänzten ihre Qualitäten und entwickelten sich laufend immer auf der Suche nach lebenswerten Inhalten.
Drei Kindern schenkten sie das Leben und viel Liebe für deren Vertrauensbasis. In Fachkreisen war Heinz Sanders bald als genauer und kompetenter Buchbindermeister bekannt. Er lernte in fast 20 verschiedenen Betrieben Menschen und deren Arbeitsmethoden kennen. Unzählige Techniken und Möglichkeiten seine Kreativität auszuleben. Bald zog er nach Heidelberg und später nach Stuttgart. Wieder eine Art Neuanfang, denn die regionale Eigenheit im Handwerk und der Industrie der 60er waren eine Herausforderung die ganz schön unter Druck setzte.
Als Ausbildner motivierte er eine Menge junger Leute. Er brachte Stimmung mit feinfühligem, nuanciertem Humor. Er war im Mittelpunkt ohne sich dort hinzudrängen. Während er anderen Platz machte die allzuschnell an ihm vorbei mochten, nützte er seinen charmanten Schmäh und punktete auf eine liebevoll subtile Art. Sein strenger Blick im Prüfungskomitee brachte manchen Prüfling frühzeitig dazu sich anständig vorzubereiten. Seine Philosophie ist bis heute die Qualität: rational wie emotional. Und als Kursleiter des Meisterprüfungsvorbereitungskurses zeigte er wie kompatibel Menschlichkeit und fachliche Kompetenz sein können.
Die Auseinandersetzung mit dem Umfeld verlangte von ihm, wie von seinen Kindern, viel Kraft ab, die sich bald lohnte. Sein Sohn und er kämpften sich klassisch heißblütig zusammen und so kam es zur Betriebsübergabe. Heinz Sanders muss immer wieder herhalten, wenn sein Sohn Bernhard in der Buchbinderei Rat braucht. Auch die Töchter sind beide grafisch begabt. Kalligraphie, Typographie, Zeichnen und Illustration haben alle irgendwie im Blut.
Und zu seinem siebzigsten Geburtstag waren die schönsten Geschenke wieder einmal selbst gemacht. „Selbstgemacht“ – wie das Leben von Heinz Sanders. Selbst wenn Heinz Sanders schon lange gut ist: er wird trotzdem immer noch besser.
Wir freuen uns mit ihm und wünschen was ihm gut tut.
Herr Sanders bindet seit Beginn der Dorfchronik im Herbst 1982 unsere Jahresbände in aufwendiger Handarbeit.
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