In Passau und in sechs bayerischen Landkreisen wird Katastrophenalarm ausgelöst. Auch in Tschechien und Österreich führen zahlreiche Flüsse schon seit Tagen Hochwasser.
Vorboten der Wetter-Katastrophe, die im August über Mitteleuropa hereinbricht, waren heftige Regenfälle in Böhmen und Österreich am 6./7. August und Überschwemmungen an der südrussischen Schwarzmeerküste, wo am 8. August mindestens 58 Menschen ums Leben kamen.
Zahlreiche Dörfer wurden in Tschechien und Österreich von der Außenwelt abgeschnitten, Tausende Menschen mussten evakuiert werden. Flüsse, die normalerweise kaum mehr als Rinnsale sind, schwollen über Nacht zu reißenden Bächen an.
Mit dem Tief »llse«, das am 10./11. August vom östlichen Bayern über Polen nach Tschechien zog und gewaltige Regenmengen mit sich brachte, verschlimmerte sich die Lage noch. In Passau steigt am 13. August die Donau auf 10,81 m, am folgenden Tag erreicht die Flutwelle Regensburg. Auch dort sind Bundeswehrsoldaten in fieberhaftem Einsatz, um durch Sandsackdämme eine Überschwemmung abzuwehren.
In Regensburg steigt der Pegel auf 6,60 m, ehe sich am 15. August in den Hochwassergebieten der Donau die Lage allmählich entspannt. Die Flut passiert an diesem Tag Straubing, ohne Schäden anzurichten.
Hochwasser-Chaos herrscht auch in Österreich, wo der Dauerregen in der Woche zuvor schon große Teile von Ober-und Niederösterreich heimgesucht hat. Betroffen ist vor allem das Bundesland Salzburg. In der Stadt Salzburg werden alle Brücken gesperrt, nachdem die Salzach auf über 8 m angestiegen ist.
Im oberösterreichischen Steyr wird das historische Zentrum durch das Hochwasser der Flüsse Steyr und Enns überflutet. 6500 Soldaten de Bundesheeres und Tausende Helfer sind im Einsatz, um in den betroffenen Regionen weitere berschwemmungen abzuwehren.
Auch in Teilen Tschechiens ruft die Regierung den Notstand aus. Das Hochwasser der Moldau über pült am 13. August den Prager Zoo, tag darauf steigt der Pegel auf 7,85 man und liegt damit 6 m höher als normal. Ganze Straßenzüge stehen in der tschechischen Hauptstadt unter Wasser, circa 70 000 Menschen werden evakuiert. Es ist das schlimmste Hochwasser seit 1890.
Eine erste Bilanz der Schäden in Tschechien ergibt, dass in Prag und anderen Städtcn viele Wohnhäuse abgerissen werden müssen, die als Folge der Überschwemmungen instabil geworden sind. In Österreich werden durch die Fluten ca. 10000 Häuser.
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