Rund anderthalb Stunden nach Ablauf eines Ultimatums an die irakische Führung zum Verlassen des Landes beginnen die US-Streitkräfte mit dem Angriff auf den Irak.
US-Präsident George W. Bush informiert die Nation in einer vierminütigen Rede über den Beginn des Krieges. Gegen 3.30 Uhr MEZ bombardiert die US-Armee ein Ziel in der Hauptstadt Bagdad, wo Staatschef Saddam Hussein und sein innerer Führungszirkel vermutet werden.
Bush betont, der Konflikt könne sich länger hinziehen und schwieriger zu lösen sein als hisher angenommen, dennoch werde er erfolgreich zu Ende geführt: »Wir werden als Ergebnis nur den Sieg akzeptieren.« Man werde »die Gefahren für unser Land und die Welt« überwinden und »anderen den Frieden bringen«.
Auch der irakische StaatschefSaddam Hussein wendet sich nach den ersten Angriffswellen übers Fernsehen an sein Volk: »Zieht Euer Schwert, habt keine Angst. Der Feind wird gestoppt« – so die zentrale Aussage seiner von Notizzetteln abgelesenen Ansprache. Unklar ist, ob die Ansprache live gesendet wird oder zuvor aufgezeichnet worden ist.
International löst der Beginn des Irak-Krieges je nach Einstellung der jeweiligen Regierung Zustimmung oder Ablehnung aus. Die deutsche Bundesregierung nimmt die Nachricht mit »großer Sorge und Betroffenheit« auf. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der von den USA nicht informiert worden ist, bekräftigt in einer Fernsehansprache, es »sei eine falsche Entscheidung getroffen worden,,, dennoch werde man den Bündnisverpflichtungen nachkommen. Es komme nun darauf an, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Kritik und Bedauern kommen vor allem auch aus Frankreich, Russland und China. Dagegen unterstützt der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi den Militärschlag.
Die USA haben rd. 250 000 Soldaten in die Krisenregion entsandt, wovon 110 000 in Kuwait stationiert sind. Auch die Kurden im Nordirak kämpfen unter US-Kommando. Die Briten haben etwa 45 000 Soldaten in die Golfregion geschickt, ferner ist unter Führung des Flugzeugträgers HMS Ark Royal« das größte britische Flottenaufgebot seit dem Falklandkrieg 1982 im Einsatz. Australien stellt 2000 Soldaten, darunter Spezialeinheiten und Experten für ABCWaffen. Auch Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe gehören dazu.
Spanien, das sich früh in die »Allianz der Willigen« eingereiht hatte, schickt nur Logistik und Sanitätseinheiten an den Golf. Vergleichbaren Beistand leisten auch Dänemark, Polen, Tschechien, Rumänien, Bulgarien, die Slowakei und Albanien.
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