Tirol versinkt im Schnee, zahlreiche Straßen gesperrt

Auf den Bergen herrscht akute Lawinengefahr, viele Verkehrsverbindungen sind nur erschwert passierbar bzw. teilweise gesperrt. Binnen weniger Stunden fielen Donnerstag in Tirol bis zu 60 Zentimeter Schnee.

INNSBRUCK (TT). Die Schneefälle führten in der Nacht zum Freitag zu einem Schneechaos. Der ÖAMTC verzichtete auf eine Aufzäh­lung der kettenpflichtigen Straßen und erklärte alle hö­hergelegenen Straßen für ket­tenpflichtig. Hängengebliebe­ne Fahrzeuge führten zu Staus auf Autobahnen und Bundes­straßen: Die Autobahnaus­fahrt Kufstein-Süd war des­halb kurzzeitig gesperrt.

Wegen akuter Lawinengefahr musste am Abend die Pazn­nauner Landesstraße gesperrt werden. Es hatte bereits mehrere kleinere Lawinenabrutsche gegeben. Dicht gemacht werden musste außerdem der Arlbergpass auf Vorarlberger Seite zwischen Langen, Alpe Rauz und St. Christoph – damit waren Lech und Zürs von der Außenwelt abgeschnitten. Die hängengebliebenen Fahrzeuge bereiteten auch der Feuerwehr größte Sorgen: Das Mittelgebirge im Großraum Innsbruck war in den Abendstunden teilweise abgeschnit­ten. ,,Eventuelle Feuerwehreinsätze waren dadurch erschwert möglich“, blickte Brandrat Hundsbichler von der Berufsfeuerwehr der Nacht sorgenvoll entgegen. Die Einsatzkräfte rüsteten sich am Nachmittag für die Schneenacht. In der Vere­kehrsabteilung Zirl mobili­sierte man zusätzliche Gendarmen für den Nachtdienst und richtete Zusatzdienste ein.

In Innsbruck standen 40 Fahrzeuge für den Räumdienst bereit. Die ersten ,,Schneeräumer auf Abruf“ machten sich bereits auf den Weg zu den Bauhöfen, um die Straßen zu räumen.

Nicht schlecht staunten die Beamten der Autobahn­gendarmerie Schönberg: Im dichten Schneetreiben waren Harley-Davidson-Fahrer auf der Brennerautobahn unter­wegs. Zwei Motorradfahrer verunglückten auf der Euro­pabrücke, im ganzen Land er­eigneten sich viele Unfälle.

DICHTES SCHNEETREIBEN: Donnerstag Abend kam der „große Schnee“ nach Tirol. Auch
Innsbruck – hier ein Bild vom Saggen – blieb von den Flocken nicht verschont.

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Quelle: Tiroler Tageszeitung

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