6.7.2004: Bundespräsident Thomas Klestil +
Nach zweimaligem Herzstillstand und multiplem Organversagen starb Bundespräsident Thomas Klestil wenige Stunden vor seiner Amtsübergabe an Heinz Fischer. Er starb also gerade noch als amtierender Präsident. Dementsprechend wurde er noch als Staatsoberhaupt beerdigt.
Als 1992 nach Kurt Waldheim nach geeigneten Kandidaten gesucht wurde, kamen u.a. auch die Autorin und Nahost-Expertin Maria Coudenhove-Kalergi und Dr. Hugo Portisch, Zeithistoriker, in Frage. Beide winkten ab. Schließlich sagte der Berufsdiplomat Klestil zu, für die Kandidatur anzutreten. 1998 wurde er wiedergewählt. Er war der siebente Bundespräsident der Zweiten Republik.
Später Dank an Klestil
Meinung von Claus Reitan
Österreich steht im Banne des plötzlichen Ablebens von Bundespräsident Thomas Klestil. Nationale und internationale Politiker und Vertreter von Organisationen drücken ihre Wertschätzung für seine Persönlichkeit aus. Danken für die Begegnungen mit Klestil, für seinen Einsatz, für sein enormes Engagement. Erst daran wird deutlich, mit welcher Dichte und Konzentration Klestil Kontakte knüpfte, Brücken baute, Österreich vertrat, unser Land repräsentierte, Einzelnen half. Es ist mehr als nur Ironie eines stets ungewissen Schicksals, dass diese außerordentliche Wertschätzung ihm gegenüber nicht mehr bei der vorgesehenen Amtsübergabe ausgedrückt werden konnte. Das hätten sich viele gewünscht, er jedenfalls. Und verdient.
Klestil hatte auch Kritiker, man könnte fast sagen, politische Gegner. In seinem beruflichen wie in seinem privaten Leben gab es auch von ihm ausgelöste Umstände und Vorkommnisse, über welche das letzte, klärende Wort nicht mehr gesprochen werden konnte. Die Bitterkeit plötzlichen Todes liegt in der verlorenen Chance auf Versöhnung. Aus einigen Worten anlässlich des Todes von Thomas Klestil ist zu erkennen, wie einige mit ihm ihren inneren Frieden machen. Gut so.
Der Tod von Bundespräsident Thomas Klestil löste weltweite Trauer aus. Er starb nur wenige Stunden vor der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Heinz Fischer.
WIEN (TT). Österreich trauert um Bundespräsident Thomas Klestil. Er starb in der Nacht auf Mittwoch an den Folgen eines zweifachen Herzstillstands. Die Bundesregierung hat eine viertägige Staatstrauer beschlossen – bis zum Staatsbegräbnis, am Samstag. Am Sarg mit den sterblichen Überresten kann die Bevölkerung Abschied nehmen. Die öffentliche Aufbahrung findet seit Mittwoch Mittag in den Amtsräumen der Hofburg statt. Zuerst nahmen gestern Klestils designierter Nachfolger, Heinz Fischer, die j Mitglieder der Bundesregie. ‚ rung und der Präsidiale des Parlaments Abschied. $je kondolierten der WitWe Margot Klestil-Löffler UnJ Klestils Kindern.
Am heutigen Donnerstag wird der Sarg im Trauerkondukt in die Hofburgkapelle überstellt, wo noch bis Freitagabend für die Bevölkerung die Möglichkeit besteht, Abschied zu nehmen.
Thomas Klestil wurde von allen politischen Seiten für sein Engagement für Österreich in seiner zwölfjährigen Amstzeit gewürdigt. Doch auch aus dem Ausland wollten die Trauerbekundungen nicht abreißen. Am Samstag wird am Vormittag im Stephansdom ein Requiem zelebriert, am Nachmittag findet die Beisetzung in der Präsidentengruft am Zentralfriedhof statt.
Überschattet vom Tod Klestils wird auch die heutige Angelobung des neuen Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung. Sie findet in einem schlichten nahmen
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