Im Dezember 1982 gab es folgende Ereignisse:

Die Leichenhalle

Durch die weichen Entfernung der alten Leichenhalle, die dem Straßenbau weichen musste, wurde der Neubau einer Totenkapelle notwendig. Als idealer Standpunkt bot sich der unverbaute Zwischenraum zwischen den Schulhausgaragen und der Friedhofsmauer an. Den Plan für den Bau entwarf der Architekt Ing. Paul Ilmen und mit der Bauausführung wurde die heimische Firma Grutsch betraut. In etwa einjähriger Bauzeit wurde die Kapelle fertiggestellt. Die künstlerische Ausstattung schufen der akad. Künstler Elmar Kopp aus Imst (Bronzeportal) und der Künstler Strolz aus Landeck. (Fenster).

 

Nachdem die vorletzte Hausaufbahrung in der Gemeinde für Adelheid Grutsch, gest. am 5.11.1982, und die letzte für Kreszenz Knoflach, gest. 22.11.1982 waren, wurde als erster der am 10.12.1982 verstorbene Peter Gassler, Straßenwärter i.R. in der neuen Leichenhalle aufgebahrt. Dies entsprach auch seinem ausdrücklichen Wunsch.

 

Die ersten Schneefälle dieses Herbstes gab es Mitte November, waren jedoch kaum nennenswert. Am 11. und 12. Dezember schneite es schon stärker, für den Wintersport bzw. die Liftbetriebe waren auch diese Niederschläge zu gering. Am 18. und 19. Dezember blieb die erste fixe Schneedecke mit etwa 10 cm liegen und am Holzleitensattel sah man die ersten Langläufer.

Wie auch verschiedene Presseberichte zu melden wussten, war unsere Kirche an diesem Spätherbst einigermaßen fertiggestellt, doch fehlte noch Einiges, so zum Beispiel die Orgel. Dieses Instrument, 1848 von Johann Georg Gröbner aus Innsbruck gebaut, ist anscheinend die letzte dieses Meisters und eine sogenannte „Lippenpfeifenorgel“. 1979 wurde sie abgebaut und der Orgelbaufirma Reinisch-Pircher in Steinach zur Restaurierung übergeben. Der Zeitpunkt des Wiedereinbaues kann jetzt noch nicht annähernd festgesetzt werden, denn die Firma berichtet immer wieder von späteren Fertigstellungsterminen. Inzwischen spielt Johannes Stecher auf einem etwas „asthmatischen“ Harmonium, das von den Don Bosco-Schwestern in Stams ausgeliehen wurde.

 

Innenrestaurierung – begonnen 1979, mit Deckenfresken von Wolfram Köberl – fertiggestellt

Auf Weihnachten 1982 brachte die Gemeinde erstmals eine eigene Weihnachtskarte heraus mit dem Motiv aus dem rechten Kirchenfenster vorne in der Apsis. Druck „Blickpunkt“ Telfs. Die Karten waren im Nu vergriffen.

 

Am 24. DEZEMBER 1982

konnte die Pfarrgemeinde als ersten Gottesdienst die Christmette in der herrlich restaurierten und mit neuen Fresken versehenen Kirche feiern.

17.00 Uhr: Christmette mit der katholischen Jungschar für Kinder und alte Leute

22.00 Uhr: Weihnachtsmette mit dem Obsteiger Jugendchor. Dieser singt die Neulerchenfelder Messe von Maria Tisljari aus Wien, begleitet von den Orff-Instrumenten und Gitarren.

24.00 Uhr: Mitternachtsmette mit dem Obsteiger Kirchenchor. Dieser singt unter der Leitung von P. Stefan Köll Weihnachtslieder.

Nach all dieser Zeit (die Kirche war von 0stern 1979 bis Weihnachten 1981 für den Gottesdienst gesperrt) waren die Leute richtig froh, endlich wieder dort ihre Gottesdienste feiern zu können. Besonders schön war der Anblick der von W. Köberl gemalten Fresken.

An dieser Stelle muss vielen verantwortlichen Leuten gedankt werden. All den freiwi1ligen Helfern, all denen, die für die Renovierung gespendet haben, sei es beim Sternsingen oder sonst, all den Mitgliedern der Ausschüsse, dem Kirchenrat, dem Pfarrgemeinderat.

Besonders verdient gemacht hat sich für die Außenrenovierung Franz Erhart, der leider verstorben ist, und für die Innenrenovierung Oberförster i.R. Siegfried Haller, der dieses Vorhaben zu seinem eigenen Anliegen gemacht hat und mit Umsicht Bauaufsicht, Schriftführer und Kassier in einem war. Ganz besonderer Dank gebührt P. Stefan Köll, der trotz seines Alters wie ein Junger für seine Kirche gekämpft hat.

Für Viele Jahrzehnte hat nun Obsteig wieder eine herrliche Kirche, die zu besuchen sich wahrlich lohnen würde !

 

Aktivitäten des Absteiger Seniorenvereins (Obmann: Siegfried Haller)

Bobrennen in Holzleiten

Der Schilift am Grünberg wurde am 26. 12 .1982 in Betrieb genommen, es waren aber schlechte Schneebedingungen, sodaß er nach zwei Tagen wieder schließen mußte.

Am 28.12. fand die heurige Gemeinderatssitzung mit dem Budgetentwurf für 1983 statt. Vorsitz führte der Bürgermeister Anton Riser, die Gemeindesekretärin Herta Schaller brachte die Unterlagen zur Kenntnis.  …

Stärkerer Schneefall dann am 28./29. Dezember. Der Lift kann wieder in Betrieb gehen.

 

29.12. 1982 Vollversammlung der Jagdgenossenschaft Obsteig mit Neuwahl des Obmannes (im Gemeindesaal)

Anwesend waren insgesamt 33 Mitglieder, darunter auch vier aus Mötz, die mit 13 Wahlpunkten die 123,6 ha Anteil am Jagdrevier vertraten.

Der bisherige Ausschuß besteht aus
Herbert Ennemoser, Obmann
Alois Falkner, Waldaufseher, Schriftführer
Hosp Rupert
Rudig Johann
Ignaz Rappold
Knoflach Walter

Die Genossenschaftsjagd Obsteig hat eine Gesamtfläche von 2095,78 ha und über ihr Schicksal können alle Grundbesitzer mit einem oder mehreren Stimmenanteilen – je nach Größe des Grundbesitzes – bestimmen. Insgesamt gibt es 318 solche Wählpunkte, die Gemeinde Obsteig hat mit 73 Punkten den größten Einfluß. Daher sind mit Bürgermeister Riser auch sieben Gemeinderäte erschienen. Als auswärtiger Gast kam Hegeringleiter Emil Gastl aus Barwies. Der derzeitige Pächter Ing. Hajo Hünnebeck erschien nicht, ihn vertrat Aufsichtsjäger Karl Pirktl aus Aschland.

Mitglieder der Jagdgenossenschaft Obsteig:

Nach der Begrüßung durch den Obmann Ennemoser gab der Kassier Alois Falkner den derzeitigen Kassastand bekannt, der einen derzeitigen Stand von öS 37.232,70 aufweist.

Nach der Entlastung des Kassiers wurde eine Debatte darüber abgeführt, warum der Jungjäger in seiner Lehrzeit vom Aufsichtsjäger Pirktl öfters kritisiert und ihm ein schlechtes Zeugnis ausgestellt worden wäre. BM Riser betonte, daß jedenfalls wieder ein Obsteiger Aufsichtsjäger werden sollte. Hermann Thaler muß nämlich derzeit seinen Dienst in Flaurling versehen, während der derzeitige Aufsichtsjäger trotz Pensionsalters noch immer im Dienst von Hünnebeck steht.

BM Riser schlug vor, diesen Punkt abzuschließen und von Hünnebeck eine schriftliche Stellungnahme anzufordern.

Neuwahl : Herbert Ennemoser legt sein Amt zurück und Emil Gastl übernimmt den Vorsitz für die schriftliche Neuwahl.

Nach dem laut eingebrachten Vorschlag einer Wiederkandidatur lehnt Herbert Ennemoser ab.

Das Abstimmungsergebnis brachte eine 86%ige Wiederwahl von Herbert Ennemoser. Nach Befragung und längerem Bitten nahm dieser jedoch die Wahl nicht an. Darüber gab es längere hitzige Debatten und schließlich wurde die Neuwahl auf einen späteren Zeitpunkt vertagt.

 

Neujahrsblasen der Musikkapelle

In Obsteig ist es üblich, daß die Musikkapelle jedem Haushalt am Silvestertag ein Ständchen spielt. Dazu teilen sich die Musikanten in zwei Gruppen, von denen die eine „außen herum“ und die andere im engeren Dorfgebiet spielt. Die Haushalte geben dann den Marketenderinnen dafür einen oft ganz ansehnlichen Geldbetrag, sodaß die Kapelle derzeit ca. öS 45.000,- dafür einnimmt. So hoch diese Summe auch scheinen mag, die Ausgaben der Kapelle bewegen sich für Instrumente, Trachten u.a. in wesentlich höheren Ziffern.

 

Einige Gemeinderatsbeschlüsse ab Oktober 1982 :

Sitzung vom 7. Oktober 1982 :

„Mit der Kindergärtnerin Claudia Schaller wird im Sinne des vorliegenden Entwurfes ein Dienstvertrag abgeschlossen. Der Dienstvertrag tritt mit 1.9.1982 in Kraft. Bezüglich außerordentlicher Vorrückungen, Weihnachtsgeld und Personalzulagen sind die für die Landesbediensteten geltenden Bestimmungenanalog anzuwenden.“

Sitzung vom 28.12.1982 :

“ Der Haushaltsplan 1983 in der dargelegten Form wurde einstimmig angenommen.“

“ Der Gemeinderat lehnt die Erklärung des Gebietes Ursprung/Hölle zum Naturschutzgebiet ab. Er stimmt jedoch zu, entsprechende Tafeln als Hinweis auf Erhaltungswürdigkeit bestimmter Pflanzen aufzustellen.“

 

DER MONAT DEZEMBER 1982

In Obsteig ist es üblich, daß bereits am Vorabend des Nikolaustages, also am 5. Dezember, der Nikolaus durch das Dorf geht.

Die Familien, die den Besuch des Nikolaus wünschen, bestellen ihn einige Tage vorher. Er und die „Krampusse“ werden geschminkt, was bisher der Holzbildhauer Hermann Rieser und seit seinem Ableben der Lehrer Hubert Stecher durchführt. Das Herrichten aller Beteiligten nimmt ungefähr zwei Stunden in Anspruch.

Draußen warten inzwischen schon die Buben und Mädchen in der Dunkelheit und obwohl allen irgendwie zum Fürchten ist, will es niemand zugeben. Bald stürmen die „Krampusse“ hinaus und machen auf die wartende Menge Jagd.

Am 5. Dezember 1982 waren

Hansjörg Grutsch als Nikolaus und Horst Erhart, Christian Brenner, Anton Muglach und Markus Grutsch als Krampusse.

 

In den darauffolgenden Tagen bekam der Jugendchor von der Gemeinde einige Orff-Instrumente und zwar: 1 Metallophon, 1 Xylophon, 1 Glockenspiel, 1 Triangel und 2 Hängende Becken. Die Pfarrei unterstützte diese Anschaffung auch mit einem ansehnlichen Betrag.

Das erste Mal zur Geltung kamen diese Instrumente bei einem Seniorennachmittag am 11. Dezember. An diesem Tag war der Gemeindesaal überfüllt und die Kinder des Jugendchores führten das „Ohlstatter Weihnachtsspiel“, begleitet mit einigen Advent- und Weihnachtsliedern auf.

Die Besetzung:

Maria : Kammerlander Alexandra

Josef : Gapp Michael

Engel: Granbichler Kristin

Nachtwächter : Ennemoser Hansjörg

Wirt : Stierschneider Franz

5 weitere Kinder

Xylophon : Gapp Michael

Metallophon : Grutsch Christian

Glockenspiel : Stecher Clemens, Stecher Christian

Triangel : Auer Anton

 

<bearbeitet bzw. eingefügt von Herbert Krug, Nov. 2023>

 

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Quelle: Chronik Hubert Stecher