Betroffenheit und Trauer erfaßte am 24. Oktober die Obsteiger Bevölkerung, als die Nachricht vom plötzlichen Tod ihres Altbürgermeisters Anton Riser (73) wie ein Lauffeuer durchs Dorf ging. Der Verstorbene war schließlich durch 15 Jahre im Amt, das er 1983 seinem Nachfolger Karl Auer übergab.
Die Zeit Risers war für Obsteig eine Periode des Umbruchs und vieler Neuerungen. Die Grundzusammenlegung war in vollem Gange, und teilweise dadurch bedingt – viele Höfe wurden neu errichtet, alte teilweise saniert – eröffneten sich dem Fremdenverkehr neue Möglichkeiten. Leute begannen in größerer Zahl auszupendeln, Hotels wurden erweitert oder neu gebaut, die Grünberglifte, das Schulhaus, das Gemeindehaus mit Post, Kassa, Tourismusverband entstanden neu. Obsteig wurde Landschaftsschutzgebiet, die Lärche auf den Zinnen der Burg Klamm wurde das Wappen der Gemeinde.
Allerdings zog man auch die neue Durchfahrtsstraße durch die sensibelsten Teile des Dorfes. Anton Riser war ein überzeugter Bauer und vieles, was in seiner Zeit
geschaffen wurde, blieb richtungsweisend für die Landwirtschaft wie für das Dorf. Er war ein Mann von zweifellos überdurchschnittlicher Intelligenz und als Bürgermeister eine markante Persönlichkeit, die konsequent das vertrat, was sie zu ihrer Zeit als richtig und gut für Obsteig erachtete.
Der Gemeinderat dankte ihm mit dem eigens geschaffenen Ehrenring, die Bevölkerung wird ihn in achtvoller und ehrender Erinnerung behalten.
Dies möge all jenen, die ihm im Leben nahestanden, zum Trost sein.
HuSt.