Die freiwillige Feuerwehr Obsteig wurde nach dem ersten großen Brand im Weiler Wald in der Nacht zum 01.01 1881, das durch Selbstentzündung (zuerst vermutete man, dass der Brand durch das Schießen von Burschen vor den Fenstern ihrer Geliebten in der Silvesternacht entstanden sei) glühender Asche in einem hölzernen Fasse entstand und bei dem 4 Häuser, die des Gassler Alois, Föger Josef und zwei weiteren eingeäschert wurden, gegründet. Mit Schreiben der Gemeinde um Genehmigung der Vereinsgründung an die Statthalterei Innsbruck, unterschrieben vom Vorsteher Franz Gaßler, wurde von der obersten Behörde im April 1883 die Freiwillige Feuerwehr Obsteig nicht untersagt.
Für die Gemeinde Obsteig brachte das Jahr 1927 zwei Brände. Am 08.07. ein Großbrand im Weiler Wald, bei dem folgende Wohnhäuser (Schweigl Franz Wald 4, Föger Josef Wald 5, Thaler Josef Wald 6, Dablander Josef Wald 7, Huber Josef Wald 8, Gassler Johann Wald 9, Thaler Josef vulgo Jocheler Wald 14/15 und Föger Josef vulgo Krameter Wald 16) und die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude größtenteils ein Raub der Flammen wurden.
Blieb von Wald 8 über. Besitzer war August Lechle aus Innsbruck, gepachtet von Josef Huber geb. 1867 und seiner Familie.
Beim Brand im Weiler Wald kamen folgende Feuerwehren zu Hilfe: Feuerwehr Obsteig, Mieming, Wildermieming, Rietz (kam schon mit ihrer 1926 erworbenen Motorspritze), Telfs, Stams und Mötz.
Aus der Chronik der FF Rietz 1926:
Am 27.05.1926 hatte der Gemeinderat beschlossen, eine kleine Motorspritze ohne Karren. anzukaufen. Die Feuerwehr wird ersucht, den Betrag nach Möglichkeit zurückzuzahlen Die Motorspritze, die erste im Bezirk Imst, wurde angekauft und im späten Frühjahr geweiht. Der erste Einsatz auf den neuen Stolz der Rietzer Wehr ließ aber nicht lange auf sich warten. Im Weiler Wald der Gemeinde Obsteig brannte es!
Von Mötz ging es in steilem Aufstieg der Fraktion Wald zu. Unser „neumodisches Zeug“, sprich Motorspritze, welche spöttisch zum „Photographenkastl“ umgetauft wurde, mit im Gepäck. Man war sehr misstrauisch und schätze das Gerät nicht sehr hoch ein. Als aber dann der Wasserstrahl ins Feuer prasselte, das noch dazu aus der Tiefe des Klammtales gepumpt wurde, verstummten die Meckerer und Spötter schnell. Auch die Zeit zum nächsten Einsatz verstrich sehr schnell. In Fronhausen, Gemeinde Mieming, brannte die Bäckerei des Karl Rappold.
Aber schon bald danach, am 23.07.1927, schlug ein Blitz in das Wirtschaftsgebäude des Postmeisters Ingenuin Föger in der Unterstrass 87 ein.
Da bei den Brandbekämpfungen ersichtlich wurde, dass eine leistungsstarke Motorspritze fehlte, entschloss sich Kommandant Peter Auer (Finsterfiecht, Tischlermeister geb. 20.06.1890 Eintritt Nr. 90 im März 1904, gest. 11.05.1948) solch eine anzuschaffen. Am 25.09.1927 wurde bei einem Festprogramm beim Kriegerdenkmal die Erprobung der Union Motorspritze {Maschinenfabriksgesellschaft Union Wien}
und die Anschaffug eines Spritzenwagens vor dem Bezirkshauptmann Dr. Gustav Reicher, den weiteren Festgästen und der Bevölkerung gezeigt. Nach der Defilierung der Feuerwehren wurde bei geselliger Zusammenkunft in den Gasthäusern Löwen und Stern weitergefeiert.
Für das Festkomitee zeichnete Ferdinand Haller (Oberförster, geboren am 20.07.1883, Feuerwehreintritt Nr. 111 am 15.04.1909, Feuerwehrkommandant von 1927 bis 1939 und gestorben am 11.03.1963) verantwortlich.
Bei der außerordentlichen Vollversammlung am 11.12.1927 im Gasthof Stern (es wurde zwischen dem Gasthof Löwen und dem Gasthaus Stern abgewechselt) beschloss man u.a., neben dem Motorspritzenkommandant, seit 11.12.1927 Josef Auer (Tischler, geb. 29.03.1896 in Finsterfiecht, Eintritt Nr. 128 am 16.03.1913, gest. 25.08.1969), Maschinistenkurs 1933 und Obermaschinist seit 1947
und dem Maschinisten
Anton Gaßler (Schlosser, wohnhaft in Oberstrass, geb. 23.11.1892, Eintritt Nr. 130 im März 1910, seit 11.12.1927 Maschinist, ausgetreten am 06.08.1928 und Wiedereintritt mit 14.07.1930, diente als Zeugwart und Motorspritzenmaschinist bis zu seinem plötzlichen Tode durch Herzschlag am 04.07.1936)
Josef Telfner (Löwenwirtsohn, Unterstrass 81, geb. 06.02.1908, Eintritt am 12.06.1927, seit 11.12.1927 Maschinist wurde dann 1929 Stellvertreter, später dann Chauffeur des Rüstfahrzeuges (1937) gest. 06.04.1944 (vermisst)).
Alois Gaßler (vulgo Jochn, Bauernsohn in Finsterfiecht 24, geb. 31.11.1901, Eintritt mit 07.12.1919, seit 11.12.1927 Maschinist, starb am 01.07.1928).
für den Ausbildungskurs an der Motorspritze zu entsenden.
Feuerwehrkappe um 1925 – Archiv Rieser Klaus
Text und Fotos: Chronik Obsteig
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