Ab 1. August pachten die Eheleute Hans und Adelinde Auer wieder für einige Jahre die Lehnberghütte, deren Pächter sie schon seit über 25 Jahren sind. Sie setzten sich damit gegenüber 50 Bewerbern durch. Der Lehnberg ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Obsteiger sondern auch für viele Menschen aus dem übrigen Oberland, Innsbrucker inbegriffen.
Der Lehnberg ist eigentlich eine Alm für Galtvieh, Schafe und Ziegen und auch der Wald ist ein Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde. Früher wurden auch die Lehnberger Mähder zur Galtheugewinnung genutzt. Heute wird auf dieser Alm kein Vieh mehr aufgetrieben, die Schafhaltung auf dieser Alm wurde vorerst unterbrochen. Die Schafhalter bekommen dafür ein geringes jährliches Entgelt.
Ursprünglich war der Lehnberg eine k.k. Domäne, die im Jahr 1848 der Gemeinde für einen symbolischen Gulden verkauft wurde. Damit ist heute noch die Gemeinde Obsteig Besitzer der Alm und der Hütte.
Bereits im August konnte festgestellt werden, dass der heurige Sommer der heißeste seit dem 18. Jahrhundert (seit es Wetteraufzeichnungen gibt) werden wird. Die Zeitungen berichten am 8. August davon. Es gibt schon große Schäden in der österreichischen Landwirtschaft, der Mais vertrocknet auf den Feldern und ist schon jetzt braun. Braun sind auch alle unbewässerten Wiesen.
Auch auf der Simmering-Alm gibt es trotz der neuen Wasserfassung kein Wasser für Tiere und Menschen mehr. Es muss mit Tankwagen aus dem Dorf hinaufgeführt werden. Im August wurden von Alois Falkner insgesamt 80 000 Liter auf die Alm gebracht.
Am Abend des 13. August gab die Schriftstellerin Susanne Schaber in der Bücherei eine Lesung aus ihren Werken. Susanne ist die Tochter des pensionierten Sonderschuldirektors und Gründers der Lebenshilfe Tirol, Erich Schaber, der aus Obsteig stammt (Anderlerhof) und nach seiner Pensionierung auch hier wohnt. Susanne Schaber macht viele Reisen, entdeckt viele Kostbarkeiten aus anderen Ländern und berichtet in einer unübertrefflichen Prosa von ihren Erlebnissen. Sie lebt in Wien.
Am 18. August war es so weit, dass nach vielen Vorarbeiten und Verhandlungen der Spatenstich für das Biomasse-Heizwerk bei der Seeparksiedlung vorgenommen werden konnte. Wie berichtet, soll das mit Hackschnitzeln betriebene Werk die Häuser des Seeparks, des SPAR-Geschäftes, der Volksschule und in späterer Folge auch des Widums und des Postmeisterhauses heizen.
Ein Beschluss des Gemeiderates am 25. August macht es fix, dass die Gemeinde das Postmeisterhaus (Ansitz Schneggenhausen) kaufen wird. Beiträge vom Land sind zugesichert. Im Haus sollen die Gemeinde, der Tourismusverband und ein Kongressraum untergebracht werden. Mit dieser Option verspricht sich der Gemeinderat eine Wiederbelebung des alten Dorfzentrums Unterstraß, wenn auch noch begleitende Maßnahmen dafür notwendig sind.
Am Abend des 27. August wurde nach kurzer Bauzeit der neue SPAR-Markt in der Unterstraß eröffnet. Am 22. April war Baubeginn. Damit hat Obsteig nach kurzer Vakanz wieder ein Geschäft. Wie die Erfahrung zeigt, sind nicht nur Obsteiger Kunden dieses Marktes, sondern auch viele Durchreisende aus dem Außerfern und Deutschland. Denn der SPAR-Markt ist das erste Lebensmittelgeschäft nach der deutschen Grenze, das an der Straße liegt.