Planung bereits in Auftrag gegeben
Seitens des Bundes wird spätestens 2007 mit dem Tschirganttunnel begonnen
Der Mann, den schon VPBezirksobmann Mag. Ernst Schöpf neidlos als „Volltreffer für Tirol“ bezeichnet hat, w?r vergangene Woche im Oberland zu Gast. Ing. Mathias Reichhold freiheitlicher Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, war zu besuchte Nassereith und nahm einen Lokalaugenschein in Sachen Tschirganttunnel vor.
Von Wolfgang Fellier
Um es kurz zu machen. Bundesminister Mathias Reichhold sprach in Bezug auf den Tschirganttunnel · von einer verkehrspolitisch sinnvollen „Maßnahme“. Er sicherte seine volle Unterstützung zu, sprach davon, dass 25.000 Fahrzeuge auf der Fernpassstrecke an Spitzentagen genauso unzumutbar wie 425 Staustunden im Jahr sind. Wir werden uns bemühen bereits “ im Jahr 2007 mit dem Bau des Tschirganttunnels beginnen zu können.“ Reichhold stellte aber auch eine mögliche Beschleunigung in Aussicht: „Vielleicht kann, wenn alles mit den avisierten Mauteinnahmen klappt, der Baubeginn beschleunigt werden.“ Der. Auftrag, mit der Planung zu beginnen werde umgehend an die ASAG ergehen. Allerdings räumte Reichhold auch ein, dass er volles Verständnis für die Oberländer Bürgerinitiativen, die gegen den Transit auftreten, habe. Mit den Vertretern der Mötzer Initiative ATO war Reichhold bereits vor Monaten zusammengetroffen. Eine Bedingung stellte legte der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie aber auch klar auf den Tisch: .Die Fernpassstrecke darf keine Transitstrecke werden!“ Auf die Frage, ob der Fernpass somit als natürliche Barriere erhalten bleiben müsse; meinte Reichhold, dass er damit eher gemeint habe, dass das nördlich des Fernpass liegende Straßennetz kein höchstrangiges sondern ein hochrangiges Straßennetz werde. Also beispielsweise noch Straßen mit Kreuzungen aufweist.
LANDESSACHE. Genauer wollte (und konnte) der Minister auf diese Problematik aber nicht eingehen, da sfo sich seiner Kompetenz entzieht. Bei der Anschlussstrecke handelt es sich um eine ehemalige Bundes- und nunmehrige Landesstraße. Es handelt sich als9 hier ganz klar um Landessache eine Lösung zu finden. Bundesminister Reichhold weilte übrigens auf Einladung des Imster FP-Bezirksparteiobmannes Erich Rappold in Nassereith. Mit am .Ministertisch“ waren aber auch der lmster Bundesrat Wilhelm Grissemann – frisch aus Eriwan zurückgekehrt – und der FP Landesparteiobmann Willi Tilg. Über den Fernpass angereist war Sieghard Jenewein, der freiheitliche Bezirksparteiobmann des Bezirks Reutte. Er stellte klar, dass der Großteil der Außerferner Politiker nicht hinter dem Tschirganttunnel stehe. Man befürchte, dass der Tschirganttunnel mehr Verkehr anziehe und das Außerfern damit verkehrstechnisch noch mehr belastet werde, worauf Rappold vehement die Solidarität der Außerfemer Bevölkerung für die derzeit verkehrsgeplagten Oberländer Gemeinden einforderte: .Der Tschirganttunnel bringt eine Entlastung für das Gurgltal aber keinesfalls einen Nachteil für das Außerfem!“ In Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung der Tonnagebeschränkung am Fernpass stellte BM Reichhold klar: .Es muss uns gelingen den Alpenbogen als sensible Zone Europas zu definieren.“ Diese Maßnahme würde die Ostcrreichische (speziell Tiroler) Verkehrspoltik glaubhafter machen. Reichhold sprach aber auch davon, dass er sich in den derzeitigen Verkehrsverhandlungen .wie ein Karosseriespengler fühle, der versucht die Havarie des aus· laufenden TransirvCitrages, aui, zubüglcn!“ Innerhalb Euroiru könne er kein Verständnis für die österreichischen Verkehrsanliegen onen. Vielmehr komme es ihm vor, als ob sich viele Länder, wie beispielsweise Italien und Frankreich, über das Ausbufcn des Transitverträge:, freuen würden. Deshalb sei es auch wichtig. Alternativen zu bieten. Die Alternativcn sind eindeutig einc Verlegung des T raruirveritehrs au die Schiene und noch besser unter die Erde. Deshalb werden wir schleunig ist mit dem Bau des Brennerbasistunnels und der Unterinntalstrasse beginnen. Dann wird jeder in Europa verstehen müssen, dass es für uns als erstes gilt diese teuren infrastrukturellen Einrichtungen auszulasten!“
RUNDSCHAU 25.6.2002

Der freiheitliche LPO Willi Tilg (l.) und FP Bezirksparteiobmann Erich Rappold nahmen Bundesminister Mathias Reichhold freudestrahlend In
die Mitte, als dieser seine volle Unterstützung für den Bau des Tschirganttunnels bekundete
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