VP-Politiker sprachen In Sachen Tschilrganttunnel ein deutliches Wort.
Bis jetzt schien es als ob zumindest die Region in Sachen Tschirganttunncl an einem Strick zieht. Die Forderung nach dem Tunnel besteht seit mehr als zwei Jahrzehnten und eint nun auch in greifbare Nähe gerückt zu sein. Der ganze Bezirk schien besetzt von der Tunnelidee. Wirklich der ganze Bezirk? Vor kurzem hat sich in Mötz und Umgebung der Verein ATO (Anti Transit Oberland) etabliert.
Von Wolfgang Fellier
Nationalrätin Astrid Stadler berichtete über den Generalverkehrsplan, der im Jänner nach Verhandlungen von LH Wendelin Weingartner und Hofrat Arnold in Wien zustande gekommen ist. Im Zuge dieser Verhandlungen wurde das Projekt Tschirganttunnel mit einer „Eins“ für die Priorität versehen. Stadler: ,,Wir sind zuversichtlich, dass nach Abschluss der Projekte in der Region Strengen die Bagger in Richtung Tschirgant rollen können.“ Die Nationalrätin nahm aber auch Bezug auf das ATO: ,,Ich glaube, dass das Anti-Transitforum seine Veranstaltung zu früh angesetzt hat. Man hätte auf das Ergebnis der vom Land bei Prof. Strickler in Auftrag gegebenen Studie warten sollen.“Die „Strickler-Studie“ soll feststellen, ob es durch den Bau des Tunnels zu einer Entlastung oder zu einem „Überrollen“ der Region kommt. Der Tarrenzer Bürgermeister Rudi Köll meinte ungewohnt emotional: ,,Wir sind sicherlich die leidtragendste Gemeinde im Bezirk. Man kann sich nicht vorstellen, was sich an den Wochenenden auf der Bundesstraße abspielt!“ Köll bekennt sich trotzdem zum Tourismus, der unbestritten den Hauptwirtschaftszweig im Bezirk darstellt und eben Verkehr erzeugt. Weiters sieht Köll auch eine Entfremdung des Außerferns: Es gehört eine vernünftige Anbindung des Bezirks Außerfern an den Bezirk Imst her. Die Außerferner haben mittlerweile ein größeres Nahverhältnis zum süddeutschen Raum als zum Rest Tirols.
ATO KOMMT GELEGEN.
Dr. Siegfried Gapp, Mieminger Bürgermeister schildert die Situation am Plateau: Im Gemeinderat von Mieming wurde vor knapp zwei Wochen ein einstimmiger Beschluss in Sachen Tschirganttunnel und Fernpasslösung getroffen. Den Spitzenpolitikern ist es ja nur recht, wenn jemand kommt, der dagegenredet und man ein Argument hat, den Bau zu verschieben.“ Den Fernpass als natürliche Hürde zu sehen, findet Gapp anbetracht des Lückenschlusses des deutschen Autobahnnetzes bis nach Füssen, schlichtweg blauäugig. „Es ist nun einmal eine Tatsache, dass der Verkehr nicht weniger wird!“ In diese Kerbe schlägt auch der Sölder Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Mag. Ernst Schöpf: Der Individualverkehr ist gestiegen, in beinahe jedem Oberländer Haushalt finden sich heute zwei oder mehrere Kfz. Das heimische Verkehrsaufkommen ist also zu einem Großteil hausgemacht. Abschließend forderte Schöpf die Solidarität der gesamten Region für den Bau des Tschirganttunncls ein. Walter Jäger, Imster Landtagsabgeordneter, gab einen nicht unwesentlichen Umstand zu bedenken: Mit dem Gurgltal haben wir eine wahre landschaftliche Perle im Bezirk. Ich verstehe nicht, dass es so umweltsensiblen Menschen, wie es die Mitglieder des ATO wohl sind, nicht auch daran gelegen ist, dieses Naturjuwel zu schützen.“
AUSGERECHNET MÖTZ
Nicht unrecht hat Jäger, wenn er auch Imst und sein offensichtliches Verkehrsproblem in die Diskussion einbringt: ,,Ich gebe auch zu bedenken, dass das zustande kommen eines vernünftigen Verkehrskonzeptes für Imst wesentlich vom Bau des Tschirganttunnels abhängt. Arnold Hirn, Bürgermeister von Silz: „Wir in Silz kennen die Situation der Bevölkerung von Tarrenz nur zu gut. Auch durch Silz ist einmal eine Hauptverkehrsader gelaufen. Heute wäre das undenkbar für uns. Dass es in Mötz jemanden gibt, der gegen die Lösung mit dem Tschirganttunnel ist, kann ich nicht verstehen. Dort ist man doch am allerwenigsten betroffen!“ Als möglichen Baustart sah man seitens der VP-Politiker das Jahr 2007. Weiters wurde festgestellt, dass der Tschirganttunnel nur in Zusammenhang mit einem moderaten Ausbau der Fernpassstrecke Sinn mache.
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