Aschland: HI. Rochus

Der Weiler Aschland liegt auf 1111 m und ist der einzige von Obsteig, der jenseits des Marienbergbaches am Fuß des Wannigmassivs liegt. Wie alle übrigen Obsteiger Weiler wurde auch er schon im Steuerverzeichnis Meinhards im Jahr 1288 verzeichnet. Ein Hof „ze Asselönne“ zinste dem Landesfürsten ,,250 chese, die sint 20 pfunde wert, vnd 1 pfert“.

Im Wannigmassiv wurde durch Jahrhunderte Bergbau getrieben und der Überlieferung nach stand unter anderem auch in Aschland ein Knappenhaus. Tatsächlich hat auch heute noch das alte Thurner-Haus eine Bauart und eine derartige Größe, dass es mit den üblichen Bauernhäusern nicht verglichen werden kann. Man kann sich schon vorstellen, dass hier Unterkünfte für Bergknappen waren.

Zu Aschland gehört auch der Einzelhof „Scheibe“, der weit unter dem Weiler schon fast im Tal liegt.

Die Kapelle liegt an einem sanften Abhang mitten im Dorf. Sie wurde in den Jahren 2003/04 generalsaniert, das Dach neu gedeckt und der Dachreiter erneuert. Am 16. August 2004 war die neuerliche Einweihung.

Sie misst 6,00 x 4,90 m , ist ein sehr alter Bau und hat eine Rundapsis. Der Dachreiter trägt eine Glocke. Zwei Rundbogenfenster (1,05 m) spenden Licht, die Rundbogentür ist mit 1,80 m relativ niedrig.

Innen hat die Kapelle ein Tonnengewölbe und je eine Nische an beiden Chorseiten. In diesen Nischen stehen die Figuren des Hl. Rochus mit Hund (55 cm, barock) und der Hl. Notburga (65 cm).

Der Altar ist neuromanisch mit einem Maria Hilf-Bild und  seitlich den Figuren der Mater Dolorosa und des Ecce homo“, beide 50 cm. Sie stammen aus dem

19. Jahrhundert. Ein großes Kreuz steht auf der rechten Seite ( Korpus 130), und über der Eingangstür hängt ein Aloisiusbild.

Sehr schön sind die auf Stoff gemalten Kreuzwegstationen, sie messen 20 x 15 cm.

Der Hl. Rochus, dem diese Kapelle geweiht ist, gilt als Pestheiliger und wurde besonders nach der letzten Pestepidemie in Tirol 1634 sehr verehrt. Zahllose Kapellen, Bildstöcke, Bilder und Statuen von ihm gibt es im ganzen Land. Man kann also annehmen, dass die Kapelle aus dem 17. Jahrhundert stammt. Rochus wurde angeblich 1295 in Monpellier in Südfrankreich geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern verschenkte er sein großes Vermögen an die Armen und pilgerte 1317 nach Rom. Unterwegs hat er die Pestkranken gepflegt, viele geheilt. Auf der Rückreise wurde er selbst pestkrank und lebte in einer Waldhöhle. Ein Hund versorgte ihn mit Brot. Er überlebte und kehrte zurück nach Frankreich, wo man ihn als Spion verdächtigte und in den Kerker warf. Nach fünf Jahren Haft verstarb er 1327. Rochus wird meistens mit einer Pestbeule am Oberschenkel, einem Hund mit einem Brot im Maul und als Pilger mit Stab und Flasche dargestellt. Die Aschlander Rochusstatue hat alle dieser Attribute, nur der Stab ist ihr abhanden gekommen. Sein Fest ist am 16. August.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Quelle: Gemeinde Obsteig

Orginaldokument: Aschland: HI. Rochus