Brunnenfigur in Wald renoviert

Die renovierte Brunnenfigur in Wald ist wieder an ihrem Platz

<Kurzer Zwischenaufenthalt des frisch renovierten Heiligen vor einem Bild von 2018 im Chronikraum>

Bei der Ausstellung „Spuren des Bildhauers Hermann Rieser in Obsteig“ (2018) wurde für die Renovierung der fünf Obsteiger Brunnenfiguren von Hermann Rieser gesammelt. Als letzte Figur – nach Gschwent, Finsterfiecht, Aschland und Thal – konnte am 29.06.2021 der Heilige Florian renoviert an seinem angestammten Platz in Wald montiert werden.

    

<vor und nach der Renovierung>

Erich Neurauter erledigte das Abmontieren und Aufstellen der Figur und fertigte einen neuen Sockel aus Lärchenholz. Schlosser Werner Thurner aus Nassereith erneuerte das Blechdach.

<Ernst Huber (li) und Erich Neurauter bei der Montage der Figur am 29.06.2021>

 

Damit ist ein Vorhaben des Chronik-Teams abgeschlossen: Die in den 1960er- und 1970er-Jahren geschaffenen Werke sind in die Zukunft hinein gerettet und erhalten.
Die Finanzierung: Die Kosten für die Renovierungsarbeiten der fünf Figuren betragen rund €  2.800,00.
– € 100,00 pro Figur ist Spendengeld, das bei der Ausstellung 2018 eingegangen ist,
– € 150,00 pro Figur sind Zuschüsse der Gemeinde,
– der Rest (rund € 1.550,00) wurde von der Bevölkerung der jeweiligen Weiler aufgebracht.

Renovierung/Restaurierung ist immer ein Grenzgang. Es geht einerseits um die Erhaltung (Konservierung) des ursprünglichen Zustandes der Figuren, andererseits um die Erhaltung des aktuellen Zustandes der Figuren mit all den Spuren, die sie im Lauf der Zeit verändert haben.

Nach ausführlichen Diskussionen hat sich das Chronik-Team dafür entschieden, einem möglichst dauerhaften Erhalt der Figuren den Vorrang zu geben. Die Restaurierungsarbeiten wurden von befugten Fachleuten ausgeführt.

Da die Figuren im Freien stehen, sind sie der Witterung ausgesetzt. Damals wie heute besteht der Schutz von Holz gegen Witterungseinflüsse in Form von drei Maßnahmen:
1. Risse werden versiegelt oder geschlossen,
2. ein Öl-Anstrich schützt vor dem Eindringen von Wasser und
3. beigefügte Farbpigmente dämmen die zersetzende Wirkung der UV-Strahlen des Sonnenlichts.
Irritationen beim Betrachten der renovierten Werke sind damit vorprogrammiert: Geschlossene Risse lassen Holz „wie neu“ erscheinen, frisch aufgetragenes Öl glänzt und über Farbtöne lässt sich streiten …

Für die Gschwenter Brunnenfigur gibt es Bilder ihres ursprünglichen Zustandes:

 

<1975: in der Werkstatt von Hermann Rieser und 2018: vor der Renovierung>

 

<2020: frisch renoviert („wie neu“) und 2021: nach einem Jahr im Freien>

Bei den anderen Figuren musste von noch vorhandenen Farbresten ausgegangen werden.
Die Irritation mancher BetrachterInnen der renovierten Figuren – „wie neu“, „künstlich“, „wie aus Plastik“ etc. – ist nachvollziehbar. Nach spätestens einem Jahr dürfte sich dieser Eindruck jedoch verflüchtigt haben. Wesentlich ist der Erhalt des Bestehenden unter einer Schutzschicht.

 

<Beschreibung der Restaurierungsarbeiten durch Restaurator Mag. Gerhard Knabl, Imst>

Text: Herbert Krug und Fotos: Johannes M. Faimann, Klaus Rieser, Herbert Krug, Luzia Krug, Mag. Gerhard Knabl (Restaurator)

 

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Quelle: Chronik Obsteig