Betrieb des kleinen Grünberglifts gesichert (pld)
In einer nicht so hitzig wie erwartet geführten Diskussion einigte sich der Obsteiger Gemeinderat mehrheitlich auf ein Finanzierungsmodell der Betriebskosten des kleinen Grünbergliftes für die nächsten drei Jahre. Vielleicht trug zur Einigung bei, dass es entgegen der Darstellung in der RUNDSCHAU-Ankündigung unter den Bürgervertretern Obsteigs nicht Gegner und Befürworter der Grünberglifte, sondern nur unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der Finanzierbarkeit des Projektes gibt. Etwas zu befürworten und nicht finanzieren zu wollen, erinnert jedoch an den tierfreundlichen Fischer, der seine Fische nicht erschlägt sondern zu Tode streichelt. Der Effekt bleibt der gleiche. Gegner hin Befürworter her, die Lösung wurde gefunden. Die offenen Forderungen aus dem bisherigen Betrieb wurden von Gemeinde und TVB auf Null gestellt“. Erstmals seit mehr als zwanzig Jahren weicht die Gemeinde von der bisherigen Praxis am Saisonende den Ausfall zu decken ab und legt bereits vor Betriebsbeginn klare Zahlen auf den Tisch. Etwa jeweils 94.450 Euro werden zur Deckung der offenen Lift-Finanzierung (50.000 €}, der Förderung der allgemeinen touristischen Infrastruktur und zur Finanzierung des kleinen Liftes je ca. 21.800 €) vorerst in den Budgets 2003 bis 2005 berücksichtigt. Neben einer sofortigen Bereitstellung von 14.500 Euro übernimmt die Gemeinde eine Bankgarantie über 21.850 Euro. Vom TVB, der wie die Gemeinde zu einem Drittel an der Liftgesellschaft beteiligt ist, erwartet man, dass ebenfalls per sofort die nötigen Mittel bereit gestellt werden. Kommen die Touristiker diesen Forderungen nach, so können im kommenden Winter beide Anlagen betrieben werden. Die jetzt getroffene Lösung beinhaltet keine Verbesserungen in der Anlagentechnik und keine Erweiterung der Beschneiungsanlagen. Die Mittel reichen lediglich aus, um den technischen Stand von 1974 auf weitere Jahre hinaus zu konservieren. Dem Wunsch von GR Hermann Brenner, der als Geschäftsführer der Liftgesellschaft forderte, zusätzliche Mittel aus den Einnahmen des Seeparkprojektes in den Skilift zu investieren, wurde nicht entsprochen. Die zur Erläuterung der Situation vorgestellten unterschiedlichen Berechnungsmodelle der ·realen Finanzamt Obsteigs erinnerten dann allerdings ein wenig an Szenen im Tiroler Spitzensport der jüngeren Vergangenheit. Von der Akzeptanz der Bevölkerung, dem Wetterglück und der weiteren politischen Grundhaltung wird es abhängen, ob mit den Maiglöckchen im‘ nächsten Frühling auch die Liftdiskussionen von neuem er blühen werden.
Liftkrimi geht weiter
Nachdem in der letzten Gemeinderatssitzung in Obsteig erdrückende Fakten auf den Tisch kamen, geht der Krimi um den Skilift am Grünberg in die nächste Runde. In einer weiteren Sitzung, heute, am 1. Oktober, um 20 Uhr soll die Zukunft der Aufstiegshilfe endgültig besiegelt werden. Für jetzige Debatten ist gesorgt, sehen doch manche im Lift einen wesentlichen und unverzichtbaren Bestandteil des Freizeitangebots an Plateau und fordern Erhaltung und Ausbau. Die Liftgegner betrachten das Projekt hingegen als finanzielles Fass ohne Boden, in dem öffentliche wie auch private Mittel auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Wie immer die Entscheidung auch ausfällt, für weitere Diskussionen ist in jedem Fall gesorgt.
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