Information zur aktuellen Lift – Diskussion
Liebe Obsteigerinnen und Obsteiger!
Der Handlungsspielraum der Schilift Grünberg GmbH & Co KG ist schon seit Jahren stark eingeengt: Notwendige Investitionen für einen Winterbetrieb und die Abdeckung des Betriebsabganges brachten die Liftgesellschaft bereits mehrmals an den Rand der Insolvenz.
In einer Besprechung zwischen Vertretern des TVB und des GR wurde daher vereinbart, dass als erster Schritt der Schilift durch Zuschüsse der Gemeinde Obsteig und des TVB „a uf Null“ zu stellen ist. Das ist gelungen.
Die Liftgesellschaft ist – abgesehen von einem Kredit, für den die Gemeinde Obsteig haftet – schuldenfrei.
Die „Auf Null-Stellung“ des Schiliftes war seitens der Gemeinde nur durch einen finanziellen Kraftakt und durch Überschreitung des Haushaltsplanansatzes um ca. € 36.000 möglich. Das ist nicht jedes Jahr möglich.
Ein generelles Überdenken von Budgetansätzen war daher notwendig.
In Bezug auf die zukünftige Mitfinanzierung von touristischer Infrastruktur in Obsteig hat das zu folgendem Ergebnis geführt:
Bei einer mehrjährigen Finanzplanung (2003 · 2005) stehen für die Mitfinanzierung der touristischen Infrastruktur in Obsteig jährlich ca. € 94_500,- (S 1,3 Mill.) zur Verfügung.
- Mit diesen Mitteln müssen die vom TVB Mieminger Plateau und Fernpass-Seen übernommenen Infrastruktur-Verpflichtungen in der Höhe von ca. € 21.850, (S 300.000,-) erfüllt werden.
- Weiters bedarf es jährlicher Zahlungen in der Höhe von € 800,- (S 700.000,-) um einen bei der Schilift Grünberg GmbH&CoKG behängenden und bei der Gemeinde Obsteig aushaftenden Kredit in derzeitiger Höhe von ca. € 400 .000,- (S 5,5 Mill.) langfristig tilgen zu können .
- Für den Betrieb der Grünberg – Lifte verbleiben daher in den Jahren 2003, 2004 und 2005 jeweils € 850,- (S 300.000,-). Darüber hinaus gehende Mittel wären nur durch Gebührenerhöhungen finanzierbar.
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 01.10.2002 beschlossen, dass mit die sen Budgetansätzen in den Jahren 2003. 2004 und 2005 das Auslangen zu finden ist.
Die Gemeinde Obsteig befindet sich in einer finanziell angespannten Situation, dies wird sich auch in den kommenden Jahren nicht wesentlich ändern.
Hinzu kommt, dass der finanzielle Spielraum der Gemeinden ganz allgemein enger geworden ist. Die Gemeinde Obsteig hat alle Mühe ihren gesetzlichen Pflichtausgaben (Schule, Abfallwesen, Gesundheitswesen, Feuerwehr, Kanal, Wasser, Wege usw.) nachzukommen.
Um den Winterbetrieb beider Lifte für die kommende Wintersaison zu sichern, bedarf es voraussichtlich finanzieller Mittel in der Höhe von ca € 87.200,- (S 1,2 Mill.):
€ 29.000,- (S 400.000,-) für die notwendige Investitionen und
€ 58.000,- (S 800.000,-) zur Abdeckung des prognostizierten Abganges in der kommenden Wintersaison.
Der Gemeinderat hat bereits beschlossen, zum 01.12.2002 € 14.500,- (ATS 200.000,-) an den Schilift zu überweisen und zwar für die notwendigen Investitionen beim Schlepplift (Damit belaufen sich die Kosten der Gemeinde für den Schilift im heurigen Jahr auf insgesamt ca. € 100.000,-).
Weiters hat der Gemeinderat beschlossen, zum 08.10.2002 eine Bankgarantie in Höhe von € 21.850,- (ATS 300.000,-) mit Fälligkeit 01.04.2003 bei der Schilift Grünberg Ges.m.bH. & Co KG zu hinterlegen (zur Abdeckung des Betriebsabganges der kommenden Wintersaison). Damit sind die Mittel der Gemeinde Obsteig für das Jahr 2003 erschöpft.
Der TVB arbeitet daran, die noch fehlenden Mittel aufzubringen bzw. sicherzustellen.
Am Schluss noch eine persönliche Anmerkung:
Ich bin als Bürgermeister angetreten, dort neue Wege zu bestreiten , wo die alten Wege nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt haben. Die Situation beim Schilift war zuletzt gekennzeichnet durch
- regelmäßig höhere Reparaturkosten als angenommen,
- zu niedrig prognostizierte Betriebsabgänge,
- Vereinbarungen über die Abdeckung des Abganges, die nicht hielten und Das‘ das völlig . Fehlen von langfristigen Investitionsbeschlüssen/vorstellungen
Das hat dazu geführt, dass die Schilift Grünberg GmbH&CoKG in den letzten Jahr mehrfach insolvenzgefährdet war und die Attraktivität als Schigebiet – auch für Schianfänger – gesunken ist. Um das in Zukunft zu vermeiden, muss vor Vergabe von Reparaturaufträgen bzw. vor Inbetriebnahme des großen Liftes nicht nur geklärt und sichergestellt sein, wer die Reparaturkosten sowie die Abdeckung des voraussichtlichen Abganges trägt, sondern muss vor allem auch geklärt sein, welche Investitionen langfristig vorstellbar sind.
Der Bürgermeister
Mag. Gerald Schaber