Jahresrückblick 2023 von Obsteig

Jahresrückblick der Chronik Obsteig für das Jahr 2023

Als hätte die Welt keine anderen Sorgen, gibt es neben vorhersehbaren klimabedingten Katastrophen, neben endlosen Flüchtlingsströmen, neben der zunehmenden Kluft zwischen Armen und Reichen, neben dem Krieg in der Ukraine einen weiteren Krieg in Israel/Palästina. Wer zu Depressionen neigt, für den ist der Blick in die Zukunft alles andere als ermutigend.

Wohltuender ist der Blick auf Obsteig 2023: Der Ort war geprägt von umfangreichen Grabungsarbeiten (Kanal, Wasser, LWL-Kabel), vom Straßenrückbau mit neuem Geh-und Radweg (und damit verbundenen Verkehrsbehinderungen im Ort) und von der Erneuerung des Kirchturm-Daches (neu eingedeckt mit Holz-Schindeln).
Eine neue Busverbindung vom Plateau ins Inntal und Verbesserungen bei bestehenden Buslinien machen den öffentlichen Verkehr attraktiver – das Auto kann öfter stehen bleiben.
Nicht ganz in dieses schöne Bild passen die Folgen des Sturms im Juli (mit enormen Mengen an Schadholz) und ein stundenlanger Stromausfall Anfang Dezember aufgrund von umgeknickten Bäumen nach massivem Schneeregen. Ebenfalls weniger erfreulich: Weil kein Hüttenwirt gefunden wurde, musste die Simmering-Alm heuer geschlossen bleiben. Es wird in absehbarer Zeit auch keinen Campingplatz in Obsteig geben: Die seit 2007 bestehende „Sonderfläche Campingplatz“ wurde rückgewidmet.

Wir dürfen stolz sein auf das soziale Leben im Ort:
Neujahrsevent am Grünberg, Sternsinger, Kinderfasching (Familienverband und Volkschule/Kindergarten), Fastensuppe im Widum, Jahreshauptversammlungen der Vereine, Vereinsmeisterschaften des Schiklubs und Schülermeisterschaften am Grünberg, Patrozinium, Palmsonntag, Florian-Feier der FF Obsteig, Erstkommunion, „Pfarrkaffees“
der Vinzenzgemeinschaft, ein gut gelungenes Frühjahrskonzert und Platzkonzerte sowie das Herbstfest der MK Obsteig, Auftritte des Chors „Stimmquadrat“ (heuriges Highlight: das 4-Chöre-Konzert in der Pfarrkirche Untermieming), Theateraufführungen (Volksschule), Vereinsausflüge (Gartenbauverein, Seniorenverein, FF), Prozessionen und Messgestaltungen durch mehrere Vereine, der Frühjahrsputz, ein Schützenfest, Lesungen und Vorträge (Bibliothek), MTB-Rennen am Grünberg, zahlreiche Auftritte des Trachtenvereins und „Plattler on the Road“, Familienausflug und Walderlebnistag (Familienverband), das „Staudenfest“ der Landjugend, Schafabtriebe, die Neuerrichtung des Wetterkreuzes am Simmering, das Oktoberfest der FF Obsteig, das Erntedank-Fest, Kapellen-Messen in den Weilern, der Martini-Umzug, Nikolaus-Einzug und Krampus-Lauf, die Weihnachtsstraße der Obsteiger Vereine, das Adventsingen, die Verteilung des Friedenslichtes, das Neujahrsblasen der MK, …

Die Fülle an gemeinsamen Aktivitäten ist eindrucksvoll und hier sicher nicht vollständig aufgezählt. Das alles gibt es nur, weil sich viele in Vereinen, in Privatinitiativen oder in öffentlichen Gremien (Gemeinde, Pfarrgemeinde, Feuerwehr, Rettung, Bergrettung, Bergwacht, Agrargemeinschaften, Genossenschaften, Sozialsprengel, Hospizgemeinschaft, etc.) ehrenamtlich engagieren und
zusammenarbeiten für etwas Gemeinsames. Miteinander reden hat andere Wirkungen als übereinander reden.
An dieser Stelle: Danke an alle „unbezahlbaren unbezahlten“ Ehrenamtlichen!
Stellvertretend werden jedes Jahr einige ehrenamtlich Tätige „vor den Vorhang geholt“: Christian Grutsch, Markus Perle, Alexander Mantl und Walter Knoflach wurden geehrt für ihre Tätigkeit bei den Schützen. Die Ehrenamtsnadel des Landes Tirol erhielten Ernst Huber (Mitglied bei den Schützen seit 1958), Erich Neurauter sen. (Mitglied bei der FF Obsteig seit 1956) sowie Franz Schweigl und Christian Schweigl (für ihre 50-jährige Mitgliedschaft bei der MK Obsteig).
Die Musikkapelle steht unter neuer Leitung: Jakob Koch ist neuer Kapellmeister (nach Christoph Wohlmuth und Interimskapellmeister Markus Ettlinger), Barbara Rudig ist Obfrau (nach Christian Thaler).

Apropos „neue Leitung“: Nach 40 Dienstjahren hat Claudia Bösch den Ruhestand angetreten, neue Leiterin des Kindergartens ist Monika Kapeller.
Über einen Mangel an Arbeit konnte sich die Gemeinde auch heuer nicht beklagen. Das Projekt Straßenrückbau geht einem gelungenen Ende entgegen, Maßnahmen zur Erhaltung und Erweiterung der Infrastruktur (Kanal, Wasserversorgung, LWL- und Stromleitungen, Wegsanierungen etc.) wurden abgearbeitet.
Beschlossen wurde die Beteiligung an der Neugestaltung der Mittelschule in Mieming, debattiert wurde über dringend notwendige Arbeiten am Volksschul-Gebäude (mit oder ohne Kindergarten, mit oder ohne Mehrzwecksaal).

Andauernde und neu entstehende Krisen lassen Sorgen und Ängste wuchern. Wenn man mit früheren Erfahrungen und Lösungsstrategien ein beabsichtigtes Ergebnis nicht mehr erreicht, sind Veränderungen unvermeidlich. Und Veränderungen bedeuten zunächst einmal Verunsicherung.
Ein Bruch in der Normalität muss jedoch nicht zwangsläufig zu einem Zusammenbruch führen, er kann auch zu einem Durchbruch werden. In diesem Sinn: Nehmen wir neben den Katastrophen-Meldungen auch positive Entwicklungen wahr, 2024 wird etliche Chancen mit sich bringen, die wir nutzen können – vielleicht auch nutzen müssen! (HK)

„Geschichte ist Politik von gestern.
Politik ist Geschichte von morgen.“
(Andreas Dunker, Journalist)

DANKE an alle für die Unterstützung unserer Arbeit!

In eigener Sache: Einigen wird aufgefallen sein, dass es heuer keine Ausstellung
der Chronik gab. Das Team war ausgelastet mit der Digitalisierung der Chronik.
Dies hat einerseits den Zweck, gesammelte Daten und Dokumente digital zu
sichern. Andererseits wird die Chronik enorm aufgewertet, wenn gezielt nach
bestimmten Ereignissen und/oder Personen gesucht werden kann, die auf Papier
wesentlich mühevoller zu finden sind. Im Rahmen eines Ferialjobs scannte Maxima
Thurner u. a. einige Bände der Ortschronik von Hubert Stecher ein. Die
eingescannten Daten werden dann als Monats-Beiträge auf der Homepage
gestaltet und veröffentlicht. Im Lauf der Zeit soll die gesamte „Stecher-Chronik“ auf
die Chronik-Homepage übertragen werden.

 

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Fotos sind in den Monatsberichten

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Quelle: Chronik Obsteig