Der Wannecktunnel ist nicht mehr in Diskussion vor 20 Jahren galt er als die beste Variante.
In der Transitdiskussion in Sachen Fernpass kommt der Wannecktunnel nicht mehr vor. Und das, obwohl er vor 20 Jahren als die beste Variante galt.
OBERLAND. Hermann Riess, ehemaliger Bürgermeister von Nassereith, plädiert nach wie vor für den Wannecktunnel und beruft sich dabei auf eine große Studie die 1979 von der Uni Innsbruck gemacht wurde. Diese FMG-Studie (Fernpass, Mieminger Plateau und Gurgltal) gibt der Wanneckvariante eindeutig den Vorzug vor einer Fernpasstrasse mit der damals geplanten S14 durch das Gurgltal.
Verwirklicht wurde dies aber nie. Zum einen waren ich die Nasserreither sich nicht einig (Volksbefragungen mit poltischen Druck wie Boykottaufrufen brachten keine Mehrheit für die Wanneckvariante) zum anderen wollte der damalige Landeshauptmann Eduard Wallnöfer das nicht.
Politisch unerwünscht
Riess: „Wallnöfer war immer für Ulm-Mailand und die Autobahn durchs Gurgltal, er hat die Wanneckvariante mit allen Finten bekämpft“. Rückendeckung bekommt Riess unter anderem durch ein Verkehrskonzept aus dem Mai 1985 von der Landesbaudirektion. Darin schreibt der erst kürzlich verstorbene Karl Ott, dass auf die Wanneckstrasse gar nicht mehr eingegangen wird, da politisch bereits eine andere Entscheidung getroffen worden sei und das, obwohl eine Trassenwahl nach wirtschaftlichen und technischen Kriterien der Wanneckvariante den Vorrang gegeben hätte.
Die Vorteile des Wannecktunnels: Vom Tunnelbeginn beim Weißensee bis zur Einfahrt Tschirganttunnel wäre diese Variante um 5,4 Kilometer kürzer als die damals geplante Fernpassvariante, die Steigung weit geringer. Ein Verkehrsproblem bei der Bauzeit ist nicht zu erwarten, da es ich um eine neue Trassenführung handelt, und in einem Notfall (Unfall, Lawinen etc.) wäre eine Ausweichstrecke geplant.
Besser und billiger?
Auch die Kostenberechnungen der damaligen Zeit sprechen für den Wanneck: Mit gut einer Milliarde Schilling wäre diese Variante um etwa 300 Millionen billiger gewesen als die Fernpassvariante. Zahlen, die aber auf die heutige Zelt wahrscheinlich nicht mehr 1:1 übernommen werden können. Damals einziges Argument für die Fernpassvariante: Sie hätte abschnittsweise gebaut werden können und wäre dadurch eher zu finanzieren gewesen.
Für Riess gibt es nach wie vor nichts besseres als die Wanneckvariante. Von der derzeit diskutierten Stickler-Studie hält er nicht viel, weil keine Pläne des betroffenen Gebietes von Reutte bis ins Inntal vorgelegt wurden. Interessantes Detail am Rande: In einem Bericht zur FMG-Studie aus dem Jahre 1982 wird der Wanneckvariante der Vorzug gegeben, mit dem Hinweis auf eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Fernpassschnellstraße S14 – verfasst von Stickler.
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