Zum Programm
,,Vom Himmel hoch da komm ich her“
Obwohl der Text und die Musik von Martin Luther stammen, erfreut sich dieses Weihnachtslied auch in den katholischen Län dern des deutschen Sprachraumes großer Beliebtheit.
Von Johann Sebastian Bach gibt es sehr viele Bearbeitungen, denn die schlichte Melodie beschäftigte den Meister bis ins hohe Alter (Kanonische Veränderungen über das Weihnachtslied: Vom Himmel hoch … ). Die hier heute zur Aufführung gelangende Version stammt wie auch die zwei weiteren Einlagesätze „ Virga jesse floruit“ und ,,Freut euch und jubiliert“ aus dem Magnificat. (BWV243a).
Der Lobgesang Mariens, der von alters her seinen festen liturgi schen Platz im Abendgebet (Vesper) einnahm, wurde auch im prote stantischen Deutschland an hohen Feiertagen gebetet und gesungen. In seiner Magnifikatvertonung erweiterte Bach den Text aus dem Lukasevangelium um die bereits erwähnten „Einlagesätze“ und ein feierliches „ Gloria“. Die Entstehungszeit (Weihnachten 1723) lässt vermuten, dass Bach dem Mariengebet eine weihnachtliche Note zukommen lassen wollte.
Im protestantischen Deutschland des 18. Jahrhunderts bildete die Kantante das Gegenstück zur lateinischen Messe in der katho lischen Liturgie. Als Thomaskantor in Leipzig musste Bach Woche für Woche die Musik zum Gottesdienst beisteuern. Vieles davon ist verloren gegangen .
„Jauchzet Gott in allen Landen“ unterscheidet sich von den meisten anderen Kantaten des Meisters hinsichtlich der Besetzung: Bach verzichtet auf den Chor und zieht die Trompete als Solo instrument hinzu. Das Werk stellt an die Ausführenden äußerst hohe Ansprüche. In unserem Konzert erklingt der erste Satz.
Die Bass-Arie „ Großer Herr und starker König“ stammt aus einer Weihnachtskantate. Mit 5 weiteren Kantaten verbunden ist sie unter dem Titel „Weihnachtsoratorium“ in die Musikgeschichte eingegangen. Geradezu paradox erscheint dem heutigen Hörer die barocke Klangpracht angesichts der ärmlichen Geburt im Stall und der Worte: ,,wie wenig achtest du der Erdenpracht“.
„Sancta Maria, mater Dei“ Auch wenn wir die Entstehungszeit dieser Marien-Motette kennen, wissen wir nicht genau, wofür Wolfgang Amadeus Mozart sie komponiert haben könnte. Es ist auf jeden Fall keine Aufführung zu Mozarts Zeit überliefert. Möglicherweise hat der Meister die Motette nicht für einen Auf traggeber komponiert, sondern sie, wie manche Wissenschaftler meinen, als Reisesegen gedacht. In das Jahr 1777 fiel die Konzert reise nach Paris.
Bereits ein Jahr früher dürfte Mozarts Messe in C, KV220, ent standen sein. Sie ist für den Salzburger Dom bestimmt und gehört dem Typus der im 18. Jahrhundert in Süddeutschland und Österreich verbreiteten „Missa brevis et solemnis“ an .
,,Brevis“ bedeutet „kurz“ und meint hier den Verzicht auf ausge dehnte Soli oder fugierte Chorstellen. Dies entsprach der Forde rung seines Dienstherrn Erzbischof Colleredo nach kurzen Hoch ämtern (max. 45 Minuten).
„Solemnis“ heißt „feierlich“ und äußert sich im vorliegenden Werk in erster Linie durch die Mitwirkung von Trompeten und Pauken. Das lässt den Schluss zu, dass die Messe für einen höheren Feiertag bestimmt war. Eine formale Besonderheit bildet die zyklische Anlage der Komposition, die bei Mozart hier zum ersten Mal in einer Messe angewendet wurde.
Beim Agnus Dei {,,Dona nobis pacem“) griff er auf die Motivik des Kyrie zurück und verlieh so der Messe musikalische Geschlossen heit. Ein weiterer Aspekt ist der volkstümliche Charakter der Musik. Bald erhielt sie den Übernamen „Spatzenmesse“ – der charakteristischen Violinfiguren in Sanctus und Benediktus wegen, wie Berthold Over meint. Andere Wissenschaftler wie z.B. Dr. Doughty halten dem entgegen, dass der Begriff „Spatz“ ein süd deutscher Name für eine Violinfigur sei, die in der Begleitung des Credo-Satzes vorkommt. Wie dem auch sei, mit Sicherheit gehört die Spatzenmesse zu Mozarts populärsten Kirchenmusikwerken.
Über Antonio da Salazar gibt es nur äußerst spärliche Informatio nen. Geboren in Spanien, verschlug es den Komponisten nach Mexiko, wo er sich dem Aufbau der Kirchenmusik widmete.
Stilistisch erinnert seine Musik an die Musik der Gabrielis in Venedig. ,,Joseph, Fili David“ ist als 8-stimmige Motette konzipiert, wobei zwei 4-stimmige Chöre abwechselnd in feiner Polyphonie die Worte des Engles in Josefs Traum vortragen, um sich bei den Worten „Noli timere“(fürchte dich nicht), die nach jedem gedank lichen Abschnitt eingeschoben werden, immer wieder zur 8-Stimmigkeit zu vereinen.
Großartige Schlusswirkung erzielt Salazar indem er den fetzen Abschnitt des Werkes von der 1-Stimmigkeit zum vollen Chorklang sukzessive steigert.
Ausführende
Gesangsolisten
Renate Fankhauser, Sopran
Daniel Schm utzhard, Bass
Instrumentalsolisten:
Koffer Julia, Violine
Abermann Jakob, Violine
Müller Barbara, Violine
Reitmeir Waltraud, ViolineNiola
Costa Ruth, Violoncello
Ettlinger Markus, Trompete
Silmair Florian, Trompete
Gerhard Koch, Orgel
Chorgemeinschaft St. Josef Obsteig
Sopran:
Egger Eva-Maria, Hild Susanne, Krug Kathrin, Offer Elisabeth, Offer Margit, Perfler Ursula, Schindler Julia, Swierkot Martina, Venier Petra, Walser Brunhilde, Woolley Isolde
Tenor:
Eppacher Clemens, Köll Siegfried, Krachler Karl, Schmid Dietmar, Schwaiger Stefan, Stecher Christian
Alt:
Cia-Egger Barbara, Heinz Ingrid, Kittinger Johanna, Krabacher-Kuprian Alberta, Krug Gerti, Marthe Carmen, Müller Claudia, Riser Bärbl, Riser Luise, Scheiring-Peintner Marion, Schindler Christine, Tollinger Ines
Bass:
Auer Alois, Edelmair Georg, Falch Armin, Holzschuster Heribert, Jähnl Christian, Schweighofer Stefan, Stecher Clemens
Gesamtleitung: Egger Andreas
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