Wasserleitung nach Gschwent in Betrieb

Ab 11.08.2021 ist das Thema Gschwenter WasserGeschichte und damit auch ein Kapitel kleinräumiger Selbstversorgung und Eigenverantwortlichkeit.

Ganz unspektakulär und überraschend für die GschwenterInnen erfolgte am 11. August 2021 der Anschluss des Weilers Gschwent an das Wasserversorgungsnetz der Gemeinde Obsteig. Bemerkt wurde das Ereignis in Gschwent nur, weil die Druckreduzierer in den meisten Haushalten zu Bruch gingen.

Eigentlich hätte heuer eine Feier anlässlich des 25-jährigen Bestandes der „neuen“ Gschwenter Wasserversorgungsanlage stattfinden können. Daraus wird nun nichts. Das Bestreben eines Weilers nach Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit hat sich erübrigt und geht in etwas Größerem auf. (Über das Für und Wider wird die Zukunft entscheiden).

Eine knapp zwei Kilometer lange Wasserleitung (vom Bereich Hotel „Tyrol“ über den Riegel-Weg bis zum westlichen Ortseingang von Gschwent) verbindet die Wasserversorgungsanlagen der Gemeinde Obsteig und der Wassergenossenschaft Gschwent.

 

Die Bauarbeiten begannen Ende April 2021.
(Baukosten lt. Vergabe durch den Gemeinderat am 21.12.2020: € 312.173,00 netto)
Ausführung: Planungsbüro GSTREIN;  HOCHTIEF Infrastructure GmbH; Grabungsarbeiten: Erdbau KAIL, Obsteig)

    

Im Bereich des Gschwenter Dorfbrunnens wurde ein Unterflur-Hydrant eingebaut. Er ist mit dem Hochbehälter verbunden, der in Zukunft als Löschwasserspeicher dient. 
Eine Verbindung mittels eines Schiebers soll gewährleisten, dass das Gschwenter Wasser bei Bedarf als Notversorgung in das Netz eingespeist werden kann.

24.06.2021: Mehmet (re.) und Christian von HOCHTIEF öffnen den Schieber, der die neue Leitung mit dem Gschwenter Netz verbindet: Die Verbindungsleitung wird von beiden Seiten aus gefüllt und einer Druckprobe unterzogen, mit der die Dichtheit der Leitung bestätigt wird.

Am 04.08.2021 erfolgte die Spülung der neuen Leitung und eine hygienische Untersuchung des Trinkwassers.

Am 11.08.2021 führten die Gemeindearbeiter Matthias Krug und Erich Mirth eine neuerliche Spülung durch und stellten die endgültige Verbindung der Leitungen her.
Der Gschwenter Hochbehälter wird vom Netz getrennt, der Weiler Gschwent ist somit an das Versorgungsnetz der Gemeinde angeschlossen.

 

Die Wassergenossenschaft Gschwent wird im Lauf dieses Jahres aufgelöst, die gebildeten Rücklagen gehen an die Gemeinde. Die 1996/97 neu gebaute Gschwenter Anlage (Quellfassungen, Hochbehälter, ca. 900 m Leitungsnetz im Weiler) wird von der Gemeinde übernommen und bleibt weiterhin erhalten:

  • Das Leitungsnetz im Weiler Gschwent wird Teil der Versorgungsanlage der Gemeinde Obsteig.
  • Der Hochbehälter (ca. 60.000 Liter, gespeist von zwei Quellfassungen) wird zu einem Löschwasserspeicher.
  • Der Hochbehälter kann (bei Bedarf) jederzeit mit dem Versorgungsnetz verbunden werden (Notversorgung).

 

Anlass für dieses Projekt ist eine behördliche Feststellung, dass die Wasserversorgung des Weilers Gschwent nicht ausreichend sei. Baulandwidmungen würden in Zukunft nicht mehr genehmigt werden. Daraufhin fassten die Mitglieder der Wassergenossenschaft Gschwent im März 2017 den einstimmigen Beschluss, den Weiler an das Versorgungsnetz der Gemeinde Obsteig anzuschließen.

Text und Fotos: Herbert Krug

 

 

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Quelle: Chronik Obsteig