ATO – Initiative gegen Transittunnel durch Tschirgant und Fernpass
Eigentlich gelten Tschirgantttlnnel und die Fernpass-Verkehrslösung als ein Ziel, das auf breiter Basis gewünscht wird und dementsprechend von den Lokalpolitikern des Bezirks Imst aller Couleurs seit Jahrzehnten verfolgt wird. Jetzt hat sich aber in Mötz eine Initiative gegründet, die in Kürze Vereinsstatus
erlangt und sich „Antitransit Oberland“, kurz ATO, nennt. Die RUNDSCHAU hat sich mit den Beweggründen der Mitglieder und des Initiators Dr. Gerd Estermann auseinandergesetzt.
Von Wolfgang Fellier
Die Vorstöße einiger Politiker für eine gut ausgebaute Transitstrecke, die die deutsche Autobahn A 7 über das Außerfern und durch Fernpass- und Tschirganttunnel
an die Inntal- und Brennerstrecke anbinden soll, haben uns dazu veranlasst eine Initiative gegen dieses Vorhaben zu gründen“, so Dr. Gerd Estermann. Derzeit umfasst die Inititative 32 Mitglieder, nach der ersten Informations- und Diskussionsveranstaltung, die am Freitag, dem 1. Februar, um 20 Uhr,im Cafe Hörmann in Mötz stattfinden wird (Iitel: .Transitfalle Tschirganttunnel“), erwarte man sich ein sprunghaftes Anwachsen der Mitgliederzahl. Man befürchte nämlich eine erhebliche Zunahme des Verkehrs durch das Oberland mit den bekannten negativen Begleiterscheinungen.
Die Annahme, Tunnellösungen und der großzügige Ausbau von Straßen könnten die Verkehrsprobleme lösen, beruht auf einer falschen Annahme. Gut ausgebaute Straßen ziehen mehr Verkehr an und verschlechtern die Situation der Anrainer.
Insbesondere der Schwerverkehr würde dramatisch zunehmen“, so Estermann weiter. Weiters befürchten die ATO-Mitglieder,dass das Oberinntal aufgrund seiner
Topographie besonders von der Luft- und Lärmbelastung betroffen wäre. Oftmalige Revisionsarbeiten (beispielsweise im Lermooser Tunnel) und die Angst von Autofahrern vor Unfällen und damit das Meiden der Tunnel würden noch weiter zur Verschlechterung der Situation beitragen.
UMWELT & BEWOHNER.
Der Schutz der Bewohner und der Umwelt müsse vor dem Recht auf ungehinderte Durchfahrt gereiht werden. Zudem nehme man, dass die EU erst dann zu Zugeständnissen und finanzieller Unterstützung bereit ist, wenn die Verhältnisse dazu zwingen . Estermann weiter: .In diesem Sinne sehen wir im Ausbau der Fernpassstrecke auch den Versuch, die überlastete Unterinntalstrecke zu entlasten und den Transit gleichmäßig über Tirol zu verteilen. Konfrontiert mit der Frage, ob es nicht wirtschaftsfeindlich sei, gegen Tschirgant- und Fernpasstunnel aufzutreten, meinte Estermann: „Wir treten für Wirtschaft und schonenden Tourismus ein. Der Transport von Waren durch das Oberland stellt noch keine Wertschöpfung dar, sondern verursacht wirtschaftliche Schäden.“ Die Erfahrung zeige auch, dass viele Transporte nur der Lukrie rung von EU-Fördermitteln dienen würden. Deshalb unterstütze ATO die Stärkung der regionalen Wirtschaft, somit Produkte mit kurzen Transportwegen und wohnortnahe Arbeitsplätze.
BLOCKADEN?
Dr. Gerd Estermann abschließend zur Arbeitsweise und den ATÜ-Maßnahmen in nächster Zukunft: . In der ersten Phase wollen wir uns auf die Information der Bürger aber auch der Politiker konzentrieren. Auch den Landes- und Bundespolitikern werden wir unseren Widerstand signalisieren . Wir arbeiten sehr eng mit dem
Verein Alpentransit Außerfern (ATA) zusammen, wo man konkret über Aktionen wie Blockaden nachdenkt.“ Für ATO seien eigenständige Aktionen in dieser Richtung zur Zeit kein Thema. Auf Widerstand und Anfeindungen sei man seitens der ATO gefasst und wolle mit sachlichen Argumenten entgegentreten.
Ein erster Schritt sei eben die Informations- und Diskussionsveranstaltung die am 1. Februar stattfinden wird.
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