Idee für eine Zentrumsgestaltung in Obsteig vorgestellt
Vor mehr als 500 Jahren bestand der Kern des heutigen Obsteig aus sechs Gehöften. Eines davon, das Postmeisterhaus gegenüber dem Widum soll verkauft werden. Das auch unter der Bezeichnung Schneggenhausen bekannte Gebäude steht unter Denkmalschutz. Die Möglichkeiten
zukünftiger Nutzung sind ungewiss, die erforderliche Investitionen erheblich, einen Käufer zu finden sehr schwierig. Mit der Zielsetzung, die historische Substanz für die Obsteigerlnnen
zu erhalten, bat sich Bgm. Mag. Gerald Schaber unter Einbeziehung vieler Ansprechpartner und Entscheidungsträger damit beschäftigt auf der Basis geschichtlicher Grundlagen eine Vision für
ein Wiedererstarken des alten Dorfkerns zu formulieren.
Von Thomas Ploder
Das im Rahmen der letzten Gemeinderatssitzung der Öffentlichkeit erstmals in Grundzügen vorgestellte Konzeptpapier bildet, wie der Bürgermeister ausdrücklich betont, ausschließlich die Basis für ein konstruktives Weiterdenken „Beschlossen ist noch gar nichts, auch über die Finanzierungen gibt es noch keinerlei Fakten. Wenn man aber für eine Idee nicht spricht, wird sie niemals verwirklicht.“ Klar sind dem Gemeindeoberhaupt auch die finanziellen Hürden, die es zu überwinden gilt. Um sich dieses Themas überhaupt zukünftig intensiver anzunehmen, bedurfte es einer entsprechenden Entscheidung des Gemeinderates. Einstimmig jedoch nicht einer Meinung beschloss man, den Bürgermeister mit den entsprechenden Vollmachten auszustatten. „Jetzt können erst einmal konkrete Verhandlungen beginnen, Zahlen erarbeitet werden und angesichts der leeren Kassen auch Finanzierungsmöglichkeiten sondiert werden“, erläutert Mag. Gerald Schaber.
INTERESSANTE ANSÄTZE
Das Projekt weist aus vielerlei Betrachtungswinkeln hochinteressante Ansätze auf. Zum einen würde das Problem eines Vereinshauses gelöst, dafür wäre das derzeitige Gemeindehaus vorgesehen, andererseits würde eine Übersiedlung der Gemeindeverwaltung in das Postmeisterhaus zur Revitalisierung des Dorfkernes beitragen. Der Bau der Bundesstraße, der Neubau des Gemeindehauses 1970 und die Folgen der touristischen Entwicklung haben zu einer Aufweichung gewachsener Strukturen geführt. Das ehemalige Dorfzentrum hat an Bedeutung verloren.
DAS ALTE ZENTRUM.
Gerade die Wiederbelebung des alten Zentrums um Kirche und Sternwirt, in Verbindung mit dem
Hofladen, dem neuen Lebensmittelgeschäft, dem Dorfplatz im Zentrum und der Nähe zum Siedlungsprojekt am Seepark bildet eine tragfähige Basis für einen lebenden Dorfkern. Hinter dem denkmalgeschützten Bauwerk bietet sich die Möglichkeit, durch die Errichtung eines Mehrzweckgebäudes den Rahmen für Seminare, Kongresse, Kulturveranstaltungen
etc. zu schaffen. Darauf aufbauend, erhofft man sich eine Trendumkehr in der Nächtigungsentwicklung und insgesamt eine Belebung des Dorfes . Visionen, an deren Umsetzbarkeit gearbeitet wird. Ob diese Träum ; Wahrheit werden, bleibt abzuwarten.
,Alle Verantwortlichen sind sich der Stolpersteine bewusst. Wir werden in Obsteig auf keinen
Fall Verpflichtungcn eingehen, die wir nicht erfüllen können. Das Projekt bietet seine Vorteile, bedeutet jedoch nicht die einzige mögliche Lösung. Wichtig ist in jedem Fall, dass eine gute Lösung für Obsteig gefunden wird, die den Wünschen der Bevölkerung bestmöglich entspricht und dabei andere wichtige Aufgaben, wie zB Kanal oder Feuerwehr nicht hemmt“, bestätigt Bgm. Mag. Schaber.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.